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Anschlag auf Königin Beatrix geplant?

21.07.2009, 15:19

Amsterdam/dpa. - Drei Monate nach einem gescheiterten Anschlag auf Königin Beatrix mit acht Toten ist in den Niederlanden ein fanatischer Tierschützer wegen der möglichen Planung eines Attentats auf die Monarchin festgenommen worden.

Als mutmaßliches Motiv des als «veganischer Flitzer» landesweit bekannten Mannes gab die Staatsanwaltschaft am Dienstag dessen Wut darüber an, dass die Königin nach wie vor Pelze trägt. Zeugen hätten entsprechende Anschuldigungen gegen den Verdächtigen erhoben.

Der 23-jährige Peter Janssen, der seit Jahren mit teils spektakulären Aktionen gegen Tierquälerei protestiert, wies nach Angaben seines Anwalts alle Vorwürfe zurück. Sein Mandant sei unschuldig, sagte der Prominenten-Verteidiger Gerard Spong. Demgegenüber erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, es gebe mehrere konkrete Anhaltspunkte für die Ermittlungen. Janssen sei wegen des Verdachts auf Planung eines Attentats und unerlaubten Waffenbesitzes vernommen worden.

Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung sei allerdings keine Waffe gefunden worden. Man habe zwei Computer des Verdächtigen beschlagnahmt. Der Verdacht gegen Janssen stützt sich den Angaben zufolge unter anderem darauf, dass er am Königinnentag des Jahres 2008 festgenommen worden war, nachdem es Hinweise darauf gab, dass er «eine Störaktion» vor den Augen der Monarchin geplant habe.

Auf den Tierschutzfanatiker als potenziellen Königinnen-Attentäter waren die Ermittler nach eigenen Angaben nun erneut durch die «breit angelegte» Vernehmung eines Zeugen gestoßen. Janssen hatte in den Niederlanden unter der Bezeichnung «Vegan Streaker» («veganischer Flitzer») mit Aktionen gegen Tierlabors und Tierfarmen für Aufsehen erregt. Er hatte unter anderem ein TV-Programm gestört.    

Gegen den Mann wird auch wegen der Freilassung von 2500 Zuchtnerzen auf einer Farm in der Provinz Zeeland ermittelt. Einen Beweis für den Verdacht der Planung eines Attentats gegen die 71- jährige Beatrix gebe es aber bislang nicht, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Man könne nicht ausschließen, dass die Vorwürfe fallengelassen werden.

Am 30. April war ein Attentäter während des Festumzugs zum diesjährigen Königinnentag in der Stadt Apeldoorn mit seinem Kleinwagen auf den offenen Bus der Monarchin zugerast. Dabei tötete er sieben Zuschauer, elf wurden teils schwer verletzt. Der 38-Jährige starb an den Folgen von Schädelverletzungen, sein Auto war auf ein Denkmal geprallt. Die königliche Familie hatte das vom Fernsehen live übertragene Geschehen von ihrem Bus aus mit Entsetzen verfolgt.