Angebot zu verlockend
Halle/MZ. - Ginge es nach Laszlo Köteles, hätte der Tag 48 Stunden. Da ist seine Arbeit in der Physiotherapie im Bergmannstrost, parallel dazu die berufliche Weiterbildung und dann natürlich noch seine große Leidenschaft, der Sport. "Es ist gar nicht so einfach, das alles unter einen Hut zu bringen", seufzt der 22-Jährige.
In den Abendstunden, wenn sich die Sporthalle langsam leert, kommt der Aerobic-Turner meist erst zum Training. Und auch an den Wochenenden dreht sich fast alles um seine 1,45 Minuten lange Übung. "Zur Zeit geht nahezu die gesamte Freizeit dafür drauf", gibt Köteles zu. Der Grund, warum er das Mammutprogramm auf sich nimmt, sind die World Games. Letztes Jahr nach seinem 14. WM-Platz hatte der Hallenser erfahren, dass er sich bei den Olympischen Spielen der nichtolympischen Sportarten mit den sieben Besten der Welt messen darf. "Das war einfach ein zu verlockendes Angebot, dem ich nicht widerstehen konnte", sagt der Ex-Turner.
Als er noch nicht im Berufsleben stand, trainierte Köteles zehn, 15 Stunden wöchentlich mehr. "Nun muss ich Abstriche machen und auch Kompromisse eingehen", sagt der SV-Athlet. So habe er sich noch einmal für seine bewährte Übung zur Musik von Carmina Burana entschieden und das alte Programm weiter verbessert.
Die Erwartungen für das Kräftemessen in einer Woche im Duisburger Theater am Marientor sind trotz allen Trainingsengagements gedämpft. Denn seine Sportart, so erzählt die Nummer eins unter Deutschlands Aerobic-Turnern, erlebte in jüngster Zeit eine ungeheure Entwicklung. "Ich will den Abstand zu den Besten der Besten, von denen übrigens der Großteil unter professionellen Bedingungen trainiert, so gering wie möglich halten und mit gutem Gewissen von der Wettkampffläche gehen", bleibt Köteles auf dem Boden.
Im Herbst gibt es noch den Weltcup in Leipzig und die EM in Portugal. Danach will der mehrfache nationale Meister entscheiden, wie es weiter geht. Sein Beruf, "der mir großen Spaß macht", hat nach wie vor Vorrang. Dazu kommt seine erneute Mitarbeit beim Sportmusical von Tabea. Auf diese Art und Weise kann er seiner Leidenschaft weiter frönen.