Amateurboxen Amateurboxen: Sextett kämpft für Zentrum am Kreuz
Halle/MZ. - "Wir sind nicht tot, wie manche meinen. Hier wird gute Arbeit geleistet", sagt Trainer Siegfried Vogelreuter etwas verärgert. Eine hervorragende Gelegenheit, diese Aussage zu bestätigen, bieten ab Donnerstag die Deutschen Meisterschaften in Riesa. Dort starten die sechs besten Boxer von fast 60 Kindern, Jugendlichen und Spitzenathleten aus ganz Mitteldeutschland, die im Trainingszentrum am Kreuzvorwerk betreut und ausgebildet werden. "Klar, geht es uns um ein hervorragendes Resultat. Wir wollen auf uns aufmerksam machen", betont Vogelreuter den Stellenwert der Titelkämpfe. "Aber wir werden den Mund nicht zu voll nehmen. Vieles ist beim Boxen auch Glück. Ein einziger Schlag kann in engen Kämpfen entscheiden. Und wenn in Riesa so knappe Geschichten gegen unsere Jungs ausgehen, wären wir nach zu viel Übermut im Vorfeld dann die Deppen."
Doch Trümpfe haben die Hallenser einige im Ärmel. "Tino Groß soll und will seinen Titel verteidigen", gibt es von Vogelreuter eine klare Ansage zum Ziel des Dritten der Militär-WM im Halbschwergewicht. Zu den Goldkandidaten zählt er auch Artjem Merjassow. Der Weltergewichtler aus Gera trainiert seit Jahren an der Saale und hat ebenfalls einen Meistergürtel von 2003 in der Vitrine. "Bei Robert Woge, der für Könnern antritt, ist alles möglich", hofft Vogelreuter auf eine Überraschung im Mittelgewicht und zählt zugleich auf den Naumburger Marcel Herfurth (57), "wenn er die Nerven behält".
Oliver Güttel (Aschersleben) und Matti Bruhns (SV Halle) besitzen Außenseiter-Chancen. Ebenso wie der einzige Magdeburger Starter Maik Kulbe hoffen sie auf eine günstige Auslosung, um sich den Traum von einer Medaille erfüllen zu können.
Schweren Herzens verzichten muss der ins Superschwergewicht aufgestiegene Zweite der Militär-WM, Steffen Kretzschmann. Er plagt sich mal wieder mit einer Handverletzung herum. "Wir wollen kein Risiko eingehen", begründet der Trainer die Absage.