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9. September in Würchwitz 9. September in Würchwitz: Kapelle spielt zu Wein und Käse auf

Von Klaus-Dieter Kunick 04.09.2007, 19:56

Würchwitz/MZ. - Für die erste Teilnahme am Tag des Denkmals am kommenden Sonntag hat sich die Inhaberin der Blumenmühleallerhand einfallen lassen. So möchte Christiane Sittel erstmals einen Blumenmühlenkuchen ihren Gästen anbieten. Bei stimmungsvoller Musik, die die Schalmeienkapelle Weißenborn verbreiten will, kann der Kuchen dann genüsslich verkostet werden.

Darüber hinaus erwarten die Besucher zahlreiche Stände. So gibt es beispielsweise Milbenkäse, herbstliche Accessoires, Most aus Pölzig, Äpfel aus Kirchsteitz und auch an einer Weinverkostung kann jeder teilnehmen. "In dieser schönen Atmosphäre berichtet der Ortschronist von Würchwitz und Heimatschriftsteller Volker Thurm aus Kayna über neue Erkenntnisse", fügte Frau Sittel hinzu.

"Schon um Elfhundert muss es mehrere Schnaudermühlen gegeben haben", erklärte Thurm. Entsprechende Keramikfunde habe er rings um die Blumenmühle, die erstmals 1519 erwähnt wurde, gefunden. Diese Funde will der Ortschronist am Sonntag mit zeigen. Und auch den Bombensplitter einer Luftmine sollen die Besucher zu sehen bekommen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Luftmine unweit der Mühle abgeworfen. Viele Scheiben seien kaputt gegangen und in der Giebelwand des historischen Gebäudes gab es einen Riss. "Den Bombensplitter legte mir jemand in den Briefkasten, aber ich weiß nicht, wer das war", merkte Thurm an.

Frau Sittel erzählte, dass sie mittlerweile ein Nutzungs- und Sanierungskonzept für die Mühle erarbeitet habe. Der im Ruhestand befindliche Stadtdenkmalpfleger Eberhard Wirth aus Zeitz stehe ihr hilfreich zur Seite. Mitte September habe sich Landrat Harri Reiche angekündigt und auch mit dem Wirtschaftsförderungsamt gebe es bereits Kontakte. In das Leader-Projekt sei sie ebenfalls mit aufgenommen. Entsprechende Förderanträge seien gestellt. In Absprache mit der Denkmalbehörde habe man allerdings schon kleinere Arbeiten durchgeführt, so zum Beispiel das Abschleifen der Hofeingangspforte. Zudem machte der schnell wachsende Rasen und das Unkraut den ganzen Sommer lang der Inhaberin mächtig zu schaffen.

Unlängst sei der Präsident der Deutschen Mühlenkunde und Mühlenerhaltung des Landes Sachsen-Anhalt Eberhard Jahn aus Wolmirstedt zu Besuch gewesen. ",Hier ist etwas, aus dem man was machen kann. Aber das geht nun mal nicht in fünf Minuten', sagte der Präsident zu mir", so Frau Sittel. Das habe sie in ihrem Willen bestärkt, für die Mühle zu kämpfen.