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2. Regionaler Wandertag 2. Regionaler Wandertag: Selbst dem Regen getrotzt

Von Iris lademann 12.08.2001, 16:02

Schlaitz/MZ. - "Nun sind sie wohl doch noch ganz schön nass geworden?", die mitfühlende Frage von Walter Berger, Chef des Heide-Camps in Schlaitz, an die Teilnehmer der 20-Kilometer-Tour, die gegen 15 Uhr von ihrer Wanderung rund um den Muldestausee am Ausgangspunkt wieder eingetroffen waren. "Von den paar Regentropfen lassen wir uns doch nicht beeindrucken", die burschikose Antwort einer älteren Wanderfreundin - eine von mehr als 200 Teilnehmern des 2. Regionalen Wandertages, der diesmal in Schlaitz stattfand und wieder vom Verein "Dübener Heide" auf die Beine gestellt worden war. 17 Ortsgruppen mit über 400 Mitgliedern gehören ihm inzwischen an. Der Vorsitzende, Axel Mitzka, meinte zur Begrüßung, dass er sich über die große Resonanz freue. Deswegen wurde auf einigen der vier unterschiedlich langen Routen auch in mehreren Gruppen gestartet. So auch die "Familienwanderung" über fünf Kilometer, die außerdem eine Führung durch das "Haus am See" zum Inhalt hatte. Selbst der Schirmherr der Veranstatlung, Landrat Uwe Schulze und Familie, zeigten sich als Wanderfreunde. "Unser Wimpel hat heute seine ersten acht Kilometer zurück gelegt", meinte sein Träger, Erhard Petzold von der Schlaitzer Ortsgruppe, die gerade von ihrer Tour über Plodda und die Schachtbaude auf das Camp-Gelände zurück gekehrt war. Gleich zur Stelle auch das "Köhlerliesel", Janett Moszeik. Sie griff in ihr Körbchen, in dem sich neben Blumen getarnt auch Holzkohle befand. Jeder Teilnehmer bekam so nicht nur einen Stempel in sein Wanderheft, sondern auch eine mit Kohle geschwärzte Wange. "Soll Glück bringen", erklärte das Köhlerliesel freundlich lächelnd. Das erklärte dann auch, weshalb mindestens die Hälfte der Gäste des Wandertages auf dem Festgelände vor der Freilichtbühne mit Ruß geschwärzten Wangen herumliefen. "Wenn es Glück bringt, dann werde ich es doch nicht abputzen", erklärte Frau Schubert aus Eilenburg, die gerade die zwölf Kilometer lange Tour, die am Ufer des Blauen Sees entlang führte, hinter sich gebracht hatte. "Doch jetzt habe ich Hunger", sagte sie zu ihrer Schwiegertochter. Beide schwankten allerdings noch zwischen frisch geräucherten Forellen am Stand von Fischer Bernau aus Friedersdorf und Wildschwein am Spieß. Die leckeren Forellen trugen den Sieg davon. Und so waren die Tische vor der Bühne nach der Wanderung schnell besetzt. Denn es gab auch Gäste, die nur den geselligen Teil des Tages miterleben wollten. Wie das Ehepaar Reinhardt aus Delitzsch. "Wir lieben Blasmusik", sagt die Ehefrau schwärmerisch. Doch nicht nur die Blaskapelle aus Authausen erntete begeisterten Beifall, sondern auch der Bukowiner Chor aus Bitterfeld, die Mädchen und Jungen der Gräfenhainichener Musikschule und auch die Heide-Jodler, die den Wandertag auch eröffnet hatten. Das bunte Markttreiben wurde nicht nur mit typischen Produkten der Heide bereichert, sondern auch gezeigt, wie sie hergestellt werden. Beispielsweise hatte Imker Peter Gehbauer nicht nur Honigprodukte dabei, sondern auch einen Schaukasten mit einem Bienenvolk.