2. Bundesliga 2. Bundesliga: Absteiger-Trio vor Rückkehr in die Elite-Liga

Düsseldorf/dpa. - Vor elf Monaten verabschiedeten sie sich gemeinsam, jetzt klopfen die damaligen Absteiger 1. FC Nürnberg, Arminia Bielefeld und Energie Cottbus wieder energisch an der Tür zur Fußball-Bundesliga. Die Tendenz ist klar: Das Trio will mit aller Macht nach oben. Nürnbergs Trainer Wolfgang Wolf spricht für alle drei Clubs: «Der Aufstieg geht nur über uns, aber es ist noch ein langer Weg.»
Vor dem 29. Zweitliga-Spieltag sind die Franken (49 Punkte) vor Bielefeld und Cottbus Tabellenführer, getrennt allerdings durch lediglich zwei Zählern. Bielefelds Manager Thomas von Heesen schildert die zu erwartende Dramatik vor den entscheidenden Durchgängen bis zum 23. Mai mit markigen Worten: «Das werden brutale Spiele, wo enorme mentale Stärke gefragt ist.»
Schon am Montag steht Bielefeld in der Top-Partie gegen Verfolger Alemannia Aachen massiv unter Druck. Aber auch Cottbus im Auswärtsduell mit Erzgebirge Aue (Freitag) und Nürnberg mit der vermeintlich leichtesten Aufgabe der Erstliga-Anwärter beim abstiegsgefährdeten 1. FC Union Berlin (Sonntag) spüren starke Anspannung. «Jetzt ist jede Woche Finale», sagt von Heesen. Nürnberg und Aachen haben nur noch zwei Heimspiele, Bielefeld und Cottbus jeweils drei.
Jeder Ausrutscher des Top-Trios minimiert dessen Chancen, das Saisonziel zu erreichen. Zumal Aachen (46 Punkte) und Rot-Weiß Oberhausen (45) in Wartestellung stehen. Dahinter klafft zum FSV Mainz (41) bereits eine kleine Lücke. Am gelassensten betrachtet Jörg Berger die Situation. Der Trainer des Pokalfinalisten Aachen genießt die Außenseiterrolle: «Ich denke, dort sind wir gut aufgehoben. Die anderen stehen mehr unter Druck.»
Am Aachener Tivoli «ist der Aufstieg nicht geplant. Wir haben immer gesagt, dass wir oben dabei sein wollen», sagte Berger. Seine Devise geht aber ebenso deutlich Richtung Liga 1, 34 Jahre nach dem Abstieg soll der Fauxpas von damals endlich korrigiert werden: «Wir werden aber lediglich das Mögliche anstreben, um das Unmögliche zu erreichen.»
Die größte Unbekannte in der Rechnung Drei aus Fünf ist Oberhausen. Dem Erstliga-Abstieg 1973 folgte der Sturz bis in die Verbandsliga. Pünktlich zur 100-Jahr-Feier könnte das Team des norwegischen Trainers Jörn Andersen mit dem Aufstieg für eine große Überraschung sorgen. Doch der Tabellenführung zwischen den Spieltagen 17 und 21 folgte die Krise, die erst mit dem 3:1 am Gründonnerstag gegen Unterhaching beendet wurde. Bei Jahn Regensburg (Freitag) will der ehemalige Bundesligaprofi Andersen die Frage beantwortet wissen, wohin es für sein Team geht: «Nach dieser Partie sind wir schlauer.»