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1025 Jahre Zangenberg 1025 Jahre Zangenberg: Wasser nahm das Dorf in die Zange

Von Angelika Andräs 21.05.2001, 15:52

Zeitz-Zangenberg/MZ. - 1203 wurde das Dorf Zangenberg urkundlich erstmals erwähnt. Dennoch bestanden immer wieder Zweifel daran, dass es erst so spät entstanden sein soll. Vermutlich existierte der Ort vor den Toren der Bischofsstadt Zeitz schon 976 und wurde in der Schenkungsurkunde von Kaiser Otto als Luongonasi erwähnt. Zumindest veröffentlichte das der Heimatforscher Werner Schulz.

Der Name Luongonasi bedeutet demnach, ebenso wie Zangenberg, dass der Ort von Wasser umgeben wird wie von Zangen. Auch die historischen Erkenntnisse belegen, dass Zangenberg schon deutlich eher existiert haben muss. Immerhin galt die einstige Wasserburg als Gegenstück zu Posa, die nachgewiesenen Siedlungsformen beweisen die Herkunft aus der Periode zwischen 900 und 1000. Und deshalb feiern die Zangenberger auch in diesem Sommer den 1025. Geburtstages ihres Ortes, der seit einigen Jahren Stadtteil von Zeitz ist.

Dass die Zangenberger solche Jubiläen feiern können, bewiesen sie schon zur 1000-Jahr-Feier 1976. Auch hier war der Festumzug der Höhepunkt der Veranstaltungen. Und zugleich der Brückenschlag in die Vergangenheit. Treffpunkt im Ort Die letzten Jahre brachten für die Zangenberger vor allem die Zugehörigkeit zu Zeitz, was nicht immer problemlos vonstatten ging.

Oft fühlten sie sich als Randzeitzer eher vergessen. Doch wenn man durch den Ort geht, fällt auch vieles ins Auge, dass sich gerade in der letzten Zeit verändert hat. Während manches Haus, wie die Gaststätte an der Zeitzer Straße durch Privathand saniert oder neu gestaltet wurde, konnte in den vergangenen Monaten die Mehrzweckhalle unter Einsatz von Fördermitteln saniert werden.

Sie ist nicht nur ein wichtiger Treffpunkt für die Zangenberger, sondern auch ein zentraler Ort für die anstehende Feier. Erbaut wurde die Halle als Turnhalle 1933 von den Mitgliedern des Arbeiter-Turn-Vereins, Ende der siebziger Jahre erhielt sie einen Anbau und wurde seitdem als Mehrzweckhalle genutzt. Auch die Umsetzung des Dorferneuerungsprogrammes soll Zangenberg dringend nötige Veränderungen bescheren.

Allzu viele Straßen und Wege im Ort gleichen immer noch Staubpisten oder Sumpfzonen - je nach Wetter. Doch nicht nur den Straßenbau, auch die Gestaltung des Teichplatzes hat sich Ortsteilbürgermeister Bernd Jäger vorgenommen. Er solle wieder den Charakter eines Dorfplatzes haben. Ursprünglich befand sich hier die Wasserburg, dann das Rittergut.

Auch die Kirche, noch ein Sorgenkind nicht nur vom Ortsteilbürgermeister, weil dringend Sanierungen erforderlich wären, und das inzwischen sehr schön hergerichtete Pfarrhaus befinden sich in unmittelbarer Nähe. Den dörflichen Charakter, der Zangenberg auch als Zeitzer Stadtteil nicht abhanden gekommen ist, spürt man sehr stark in der Hauptstraße mit schönen Toren, Gärten und Details. Und daran soll sich auch nach dem Straßenbau - trotz der deutlichen Verbesserung für die Anwohner - nichts ändern.