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1. Mitteldeutscher Marathon 1. Mitteldeutscher Marathon: Mit schweren Beinen «Von Händel zu Bach»

Von Alexander Schultz 02.09.2002, 09:18

Halle/Leipzig. - Nach 4 Stunden 19 Minuten und 12 Sekunden war es endlich geschafft. Mit schweren Beinen überquert Matthias Meszaros die Ziellinie des 1. Mitteldeutschen Marathons ? seines ersten Laufes über die Mammutdistanz. "Es war unheimlich hart", berichtet der 29-jährige Hallenser im Ziel und sucht dann erst einmal den Getränkestand. Ebenso geht es den meisten anderen Läufern, die am Leipziger DHfK-Gelände ihre Reise «Von Händel zu Bach» abschließen.

Um 9:30 Uhr erfolgte am MEAG-Gebäude in Halles Zentrum der Startschuss zu einem Lauf, der sich in den nächsten Jahren zu einer festen Größe im Sportkalender der Region entwickeln soll. Skater, Staffeln und Langstreckensportler machten sich auf den Weg. Merseburger Strasse, Paul-Suhr-Strasse und Silberhöhe hießen die ersten Richtungsweiser, bis sich die dichte Läufermasse langsam auflockerte.

"An den Strassenrändern tauchten immer wieder bekannte Gesichter auf. Die Freude der Leute über dieses Ereignis war unübersehbar", berichtete Matthias Meszaros. Gemeinsam mit vier Vereinskameraden vom HSC 98 trieb es ihn zu einer Teilnahme am ersten Marathon in seiner Heimatstadt. "Die Stimmung in Halle war schon toll, doch in den Dörfern danach spielten sich wahre Volksfeste ab."

Osendorf, Döllnitz, Lochau, Raßnitz und Ermlitz hießen die Durchgangsorte, die die Läufer enthusiastisch unterstützten. "Ab Schkeuditz wurde es dann aber deutlich leerer." Gerade an einer Stelle, wo Marathonläufer die ersten Schwierigkeiten bekommen. So musste ab hier nun so mancher Aktiver seinen engagierten Beginn Tribut zollen. Die Strecke stieg an, was so manchen Läufer gar nicht schmeckte. Selbst der spätere Sieger Tendai Chimusasas aus Simbabwe musste im Ziel feststellen, dass die Strecke "sehr wellig und schwerer als erwartet war."

Von Leipzig waren dann viele Läufer enttäuscht. So mussten sich die Sportwilligen durch Nebenstrassen quälen. "Zuschauer waren dort keine zu sehen", zeigte sich auch der Erstläufer überrascht. Auch war die Wahl des Zieleinlaufes wohl nicht sehr glücklich. "Wir kamen um die leere Strassenecke und 50 Meter später war plötzlich das Ziel." Als Lohn der Mühe begleitete den Hallenser auf den letzten Metern ein sichtlich stolzer kleiner Mann. Der siebenjährige Jacob, berichtete im Ziel stolz, dass sein Papa mitgelaufen sei.

Insgesamt 8000 Sportfreunde beteiligten sich an der erstmals ausgetragenen Veranstaltung zwischen Halle und Leipzig. Dabei machten sich rund 1200 Teilnehmer auf die klassische Distanz von 42,195 Kilometer. Als Schnellste waren dabei zwei Afrikaner unterwegs. Tendai Chimusasas und Julius Sugut schwebten nach Auskunft von Augenzeugen über die Ländergrenze Sachsen-Anhalts nach Sachsen und spurteten nach 2 Stunden und 15 Minuten über die Ziellinie.

Mitteldeutscher Marathon im Internet unter: www.mitteldeutscher-marathon.de