1. FC Kaiserslautern 1. FC Kaiserslautern: Hengen klagt gegen Suspendierung

Kaiserslautern/dpa. - Ex-Kapitän Thomas Hengen wehrt sich juristisch gegen seine Suspendierung, Vorstandschef René C. Jäggi sieht sich mit dem Vorwurf der Untreue konfrontiert. Vor dem Abstiegsduell bei Hannover 96 ist Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern abseits des Rasens erneut in Aufregung versetzt worden. Hengen erhob am Freitag vor dem Arbeitsgericht Kaiserslautern Klage auf Rücknahme der am 21. Januar vom mittlerweile entlassenen Trainer Erik Gerets verhängten Suspendierung. Jäggi wird von anderer Seite vorgeworfen, den Vertrag mit dem neuen Coach Kurt Jara ohne vorherige Zustimmung des Aufsichtsrats abgeschlossen zu haben.
Nach der Rückkehr aus dem Wintertrainingslager in der Türkei hatte der damalige Trainer Gerets den FCK-Profis Hengen, Steffen Freund und Markus Anfang die weitere Teilnahme am Trainings- und Spielbetrieb untersagt. Während Freund inzwischen zum englischen Verein Leicester City gewechselt ist und Anfang beim Zweitligisten Energie Cottbus spielt, suchte Hengen in Gesprächen mit der Vereinsführung vergeblich nach einer einvernehmlichen Lösung.
Nach Ansicht des 29-jährigen Defensivspielers sei die Suspendierung rein willkürlich und ohne jedweden Grund erfolgt. «Wir werden mit aller Entschiedenheit gegen die Suspendierung vorgehen. Der Angelegenheit kann durchaus grundsätzliche Bedeutung im Bereich des Persönlichkeitsschutzes von Spielern zukommen», sagte Frank Rybak, Justiziar der Spielergewerkschaft VDV.
FCK-Chef Jäggi wies den Vorwurf zurück, er habe den Vertrag mit Jara ohne Zustimmung des Kontrollgremiums abgeschlossen. «Der Aufsichtsrat war jederzeit informiert», sagte der Schweizer, dessen Vorgehen vom Aufsichtsrat als «satzungsgemäß» bezeichnet wurde. Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern wird den Strafanzeigen nachgehen und zunächst Jäggi die Gelegenheit zu einer Stellungnahme geben. Eine Anklage sei aber eher unwahrscheinlich.