1. Bundesliga 1. Bundesliga: Jan Simak will seine Karriere beenden

Hannover/Prag/dpa. - Sollte Simak seine Ankündigungen wahr machen und nicht nachHannover zurückkehren, droht ihm eine Schadensersatzklage inzweistelliger Millionenhöhe. «Es gibt Verträge, die müsseneingehalten werden», sagte Kind. Auch bei Bayer Leverkusen wird überKonsequenzen nachgedacht. Simak hat beim Werksclub einen Kontrakt biszum 30. Juni 2007 unterschrieben und ist für diese Saison an Hannover96 ausgeliehen worden. Bayer-Manager Reiner Calmund sagte: «Wir habenvolles Vertrauen zu den Maßnahmen von Hannover 96 und stehen zu jederUnterstützung bereit.»
Kind kann Simaks Verhalten nicht verstehen: «Es gab für seinVerschwinden keine Anzeichen. Jan ist bei den Zuschauern, Fans undSponsoren sehr beliebt und in der Mannschaft anerkannt. Er musszurückkommen, dann werden wir die entsprechenden Entscheidungentreffen», sagte der 96-Clubchef. Trainer Ralf Rangnick erklärte nachdem Abschlusstraining für das Samstag-Spiel beim 1. FCKaiserslautern: «Ich gehe davon aus, dass Jan in der nächsten Wochewieder da ist.»
Kontakt hatte die sportliche Leitung des Bundesliga-Tabellensechsten bisher nur zu Simaks Umfeld, ohne konkrete Hinweisezu erhalten. Sein früherer Manager Viktor Kolar erklärte in derZeitung «Inpuls» in Prag: «Wir wissen, dass Simak in Tschechien ist.Er hat seine Eltern kontaktiert, und wenn ich richtig gehört habe,steckt er wieder einmal in der Krise.»
«Sport» berichtete, Simak habe Hannover 96 mitgeteilt, dass ersich entschieden habe, seine Karriere als Profi zu beenden. Außerdemmöchte er in Prag ein Bistro eröffnen, denn er habe Geld bis an seinLebensende. Calmund sagte dazu: «Da sollte er sehr vorsichtig sein.Mit Fußball kann man mehr Geld verdienen als mit Gläser waschen undmit Tische abputzen.»
Simaks Berater Christoph Leutrum von der Agentur Rogan hatteerklärt, das Jan manchmal depressive Phasen habe. In Hannover wirdzudem über Liebeskummer als Grund für das Abtauchen spekuliert. «Ichhalte eine Mischform dieser Faktoren für durchaus möglich», sagteKind zu der ungewöhnlichen Situation.