1. Bundesliga 1. Bundesliga: Hertha deklassiert Kaiserslautern mit 5:1

Berlin/dpa. - Der dritte Sieg unter Neu-Trainer Falko Götz sorgtbei Hertha BSC für neue Fußball-Euphorie. Die Berliner deklassiertenam Samstag die «Notelf» des 1. FC Kaiserslautern klar mit 5:1 (3:1)und rückten in der Tabelle nach dem 24. Bundesliga-Spieltag schon bisauf drei Punkte an die Pfälzer heran. Vor 33 652 Zuschauern auf derBaustelle Olympiastadion wandelten die jeweils zwei Mal erfolgreichenMarcelinho (13./Foulelfmeter, 69.) und Michael Preetz (43., 60.)sowie Bart Goor (37.) die klaren Vorteile der Gastgeber in denneunten Heimerfolg der laufenden Serie um.
Für die ersatzgeschwächten und chancenlosen Gäste, die gleich aufacht Profis verzichten mussten, traf nur Nationalstürmer MiroslavKlose (45.). Hertha feierte den höchsten Saisonsieg, Lautern erlittdie höchste Niederlage in dieser Spielrunde. Zu den Personalsorgenhatte sich bei den Pfälzern noch eine beschwerliche Anreise gesellt.Das Schneechaos am Freitag verhinderte einen Flug, so dass der FCK-Tross erst am Samstagmittag per Bahn in Berlin eintraf.
«Das ist schon eine Strapaze, aber das kann man nicht alsEntschuldigung gelten lassen. Im Zug kann man wunderbar fahren»,sagte Teamchef Andreas Brehme, der sich über die Hintermannschaftärgerte: «Wenn man so in der Abwehr steht, darf man sich nichtwundern.» Dagegen durfte Götz zufrieden feststellen: «Das war einrund herum gelungenes Spiel unserer Mannschaft. Man sieht, wasmöglich ist. Wir haben das internationale Geschäft fest im Visier.»Preetz warnte jedoch: «Wir haben im Prinzip noch nichts geschafft.»
Schnell wurde deutlich, dass die Gäste vor allem in der Defensivehoffnungslos überfordert waren. Der Nigerianer Taribo West sah gegenden schnellen Alex Alves keinen Stich. Der Brasilianer bereitetegleich vier Berliner Tore vor und zeigte sein bisher bestes Spiel imHertha-Trikot. Auch Landsmann Marcelinho, nun bereits elfmaligerSaison-Torschütze und bei einem Freistoß ans Aluminium im Pech (49.),überzeugte.
Zwar operierten die Lauter durchaus mutig nach vorn, waren aber inden Zweikämpfen, im Mitdenken und in der Taktik klar unterlegen. Zuallem Überfluss schied auch noch Spielmacher Lincoln nach 24 Minutenverletzt aus. Hertha, nun bereits in elf Heimspielen in Folgeunbesiegt, besaß neben den Toren noch eine Vielzahl bester Chancen.Doch Alves (6., 53.) Goor (15.), Preetz (18., 48.) vergaben, oder derstarke Torhüter Roman Weidenfeller parierte glänzend. Der Ersatz-Keeper, der den verletzten Georg Koch ersetzte, konnte aber seinepersönliche erste Niederlage in seinem achten Spiel als Nummer einsauch nicht verhindern.
Zumindest aber verhinderte Weidenfeller, der sich neben MarianHristow als einziger Lauterer gegen die euphorisierten Berlinerstemmte, noch eine totale Blamage. Vor dem 4:1 von Preetz, dasendgültig die Fronten klärte, klärte der FCK-Torhüter noch gegenAlves. Doch der Hertha-Kapitän staubte zum 15. «Doppelpack» in seinerBundesliga-Karriere ab. Hertha revanchierte sich damit eindrucksvollfür die 1:4-Schlappe aus der Hinrunde.