1. Bundesliga Frauen 1. Bundesliga Frauen: Schock für 1. FFC Frankfurt

Frankfurt/Main/dpa. - Vor 59 Tagen schien das Glück von Nia Künzer perfekt. Ihr Golden Goal per Kopf in der 98. Minute zum 2:1 im Weltmeisterschafts-Finale gegen Schweden machte die 23-Jährige zum «Golden Girl» des deutschen Frauen-Fußballs. Seit Sonntag aber sitzt das Mittelfeld-Ass des deutschen Meisters und Pokalsiegers 1. FFC Frankfurt nach einer erneuten schweren Knieverletzung völlig verunsichert daheim auf der Couch.
«Ich bin geschockt», sagte Nia Künzer, die sich die Verletzung im Bundesliga-Derby gegen den FSV Frankfurt zugezogen hat und nun eine lange Pause befürchten muss. Schon drei Mal hat sich die Mittelfeldspielerin die Kreuzbänder gerissen - und ist immer wieder in den Profifußball zurückgekehrt. «Wir wissen selbst nichts Genaues. Aber ich hoffe, Nia hat die Kraft, wiederzukommen», meinte FFC- Manager Siegfried Dietrich.
Eine Kernspin-Untersuchung beim Nationalmannschaftsarzt Bernd Lasarzewski brachte noch keine klare Diagnose. Weitere Untersuchungen sind nötig. Als erste Maßnahme erteilte Lasarzewski Nia Künzer striktes Fußball-Verbot bis Ende Januar 2004. Eine spezielle Therapie soll das angeschlagene rechte Knie stabilisieren. «Nia ist realistisch, die Gesundheit darf sie nichts aufs Spiel setzen», meinte Dietrich.
Die Karriere der in Botswana geborenen Künzer ist mit Verletzungen gepflastert. 1995 reißen zum ersten Mal die Kreuzbänder im linken Knie, drei Jahre später noch einmal. 2002 sind die Bänder des rechten Knies von der schwersten Verletzung im Fußball betroffen. Ein Bänderriss während der EM 2001 in Deutschland zählt noch zur «harmloseren» Kategorie.
Künzer, die 1997 gegen Dänemark ihr DFB-Debüt feierte, ließ sich nie unterkriegen, trotzte den Rückschlägen und kämpfte sich zurück in die Bundesliga und Nationalmannschaft. Ihr Ziel war die WM in den USA, und mit dem entscheidenden Treffer fand sie das, was ihr Vorname auf Kisuaheli verheißt: Glück. «Sie hat das Zeug und die Ausstrahlung, als erste deutsche Spielerin gut vom Fußball leben zu können», prophezeite ihr Dietrich, der zugleich ihr persönlicher Berater ist, eine rosige Zukunft.