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1. Bundesliga 1. Bundesliga: Die Liga hofft auf den Schwabenstreich

Von Dietmar Fuchs 06.12.2002, 16:08
Kevin Kuranyi soll seine Torjäger-Qualitäten gegen Celtic Glasgow beweisen. (Foto: dpa)
Kevin Kuranyi soll seine Torjäger-Qualitäten gegen Celtic Glasgow beweisen. (Foto: dpa) BELGA

Düsseldorf/dpa. - Vor 53 700 Zuschauern im ausverkauften Daimler-Stadion will der VfB notfalls «mit wehenden Fahnen untergehen».Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld warnt: «In Stuttgart wächst Großesheran.»

Hitzfeld muss auf die verletzt fehlenden Mehmet Scholl, SamuelKuffour und Claudio Pizarro verzichten, Magath bangt um den Einsatzvon Kapitän Zvonimir Soldo (Oberschenkelzerrung), will aber seinenProfis unter allen Umständen den Gang «bis an die Leistungsgrenze»abfordern. Der Konkurrenz käme ein VfB-Dreier gegen die Bayern mehrals recht. Dann wird es noch einmal «richtig spannend», sehnt derBremer Frank Verlaat einen Erfolg seiner früheren Kollegen herbei.Werder könnte den Abstand auf die Bayern auf drei Punkte verkürzen,einen Sieg beim entthronten Cup-Gewinner FC Schalke 04 vorausgesetzt.

Die Bilanzen sprechen allerdings für einen unveränderten Status ander Spitze: Stuttgart gewann von 35 Heimspielen gegen die Bayern nurneun, Schalke von den letzten sechs Heim-Partien gegen Werderlediglich eine. Die «Knappen» sind nach dem Pokal-Aus von Münchenhöchst motiviert, speziell die Ex-Bremer Frank Neubarth und FrankRost. «Die Pokalniederlage muss aus den Köpfen», verlangt Neubarthvor dem Trainer-Duell gegen seinen ehemaligen Mitspieler ThomasSchaaf neue Konzentration. Torhüter Rost will gar nicht darübernachdenken, «was wir in einer Woche alles verlieren könnten».

Mit zwei Siegen hat sich der 1. FC Kaiserslautern aus der gröbstensportlichen Krise geschossen und tritt beim Meister mit neuemSelbstbewusstsein an. «Sie haben nichts zu verlieren. Die Querelen imUmfeld des Clubs scheinen die Mannschaft eng zusammen geschweißt zuhaben», mahnt Borussia Dortmunds Trainer Matthias Sammer vor demAufeinandertreffen des Tabellen-Dritten gegen den -Vorletzten. Beiden Pfälzern setzt Mario Basler auf eine Fortsetzung der Mini-Serie:«Für mich zählen nur Punkte. Dann erledigt sich alles andere vonselbst.»

Für Huub Stevens hat sich die Partie gegen den VfL Wolfsburgebenfalls schon erledigt: Der Hertha-Coach muss sich das Spiel seinerBerliner gegen die Niedersachsen wegen der vom DFB ausgesprochenenInnenraum-Sperre von der Tribüne aus ansehen. Die Tabellen-Nachbarnhinken ihrer Marschroute hinterher. Das gilt im Höchstmaß auch fürVizemeister Bayer Leverkusen: Vor einem Jahr waren die Rheinländernach 15 Spieltagen Spitzenreiter, vor der Begegnung im MünchnerOlympiastadion mit dem TSV 1860 ist die Mannschaft von KlausToppmöller lediglich auf Platz 13 zu finden. «Wir wollen in Münchenetwas machen», bläut der Bayer-Trainer den Seinen ein.

Nach der Pokal-Blamage in Unterhaching sinnt Hansa Rostock beiArminia Bielefeld auf einen Teilerfolg. «Wir müssen punkten, umeinigermaßen beruhigt in die Winterpause gehen zu können», sagteHansa-Coach Armin Veh. Alarmiert sind auch der 1. FC Nürnberg (14.)und Schlusslicht Energie Cottbus, das in Franken fast schon um dieErstliga-Existenz kämpft. «Wir müssen gewinnen» - für Energie-TrainerEduard Geyer zählen nur noch Siege.

Nach dem 0:1 im Pokal-Achtelfinale treffen der Hamburger SV undder VfL Bochum zum zweiten Mal innerhalb von fünf Tagen aufeinander.Beim HSV fällt am Sonntag Torjäger Romeo (Bandscheibenvorfall) aus.In der Bundesliga hat Bochum beim HSV ebenso nur einmal gewonnen wieHannover 96 (16.) bei Borussia Mönchengladbach (15.). HannoversTorhüter Jörg Sievers ist vor der zweiten Sonntags-Partiezuversichtlich: «Wir steigen nicht ab.» Gewinnen die Borussen ihrviertes Saison-Heimspiel, ist eines sicher: Dann überwintert dieMannschaft auf einem Nicht-Abstiegsplatz.