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Tischtennis German Open Tischtennis German Open: Reif für ein Spektakel in Magdeburg

Von enrico werner 24.03.2014, 18:24
Bei den letzten German Open im November in Berlin traf Timo Boll (oben) auf Dimitij Ovtcharov.
Bei den letzten German Open im November in Berlin traf Timo Boll (oben) auf Dimitij Ovtcharov. dpa Lizenz

halle/magdeburg/MZ - Das Video ist längst ein Renner im Internet. Auf der Plattform Youtube hat es bereits über 1,7 Millionen Klicks. Beachtlich für ein Tischtennis-Video. Doch es ist auch reichlich spektakulär, was der Taiwanese Chuang Chih-Yuan und der Belgier Jean-Michel Saive da zum Besten gaben.

Es war ein Showkampf Ende Januar in Kaohsiung in Taiwan. 16 Minuten dauert der Zusammenschnitt unter dem Titel „Das lustigste Tischtennis-Match der Geschichte“. Denn neben spektakulären Ballwechseln schieben die Akteure da die Platte durch die Gegend, helfen sich mit gespielten Herzmassagen oder spielen mal kurzerhand mit zwei Bällen. Pure Comedy. Begeisternd.

"Das ist ein echtes Spektakel."

„Ich mache selbst regelmäßig Schaukämpfe“ sagt Bundestrainer Jörg Roßkopf. „Die Leute sind natürlich immer begeistert von solchen Wettkämpfen. Das ist ein echtes Spektakel. Die Resonanz auf das Spiel von Chih-Yuan gegen Saive war natürlich auch bei uns sehr gut.“ Denn der Schaukampf zwischen Chih-Yuan und Saive zeigte, was Tischtennis ist, wie emotional der Sport sein kann.

Somit ist er auch eine Steilvorlage für die German Open, die ab morgen in Magdeburg stattfinden. Eine Kopie der Showeinlagen wird es dort nicht geben, dafür ist das Turnier zu wichtig. Doch in Sachen Emotionalität und Hochklassigkeit will das Turnier in Deutschland eine Marke setzen. Ein Spektakel soll es auch werden. Denn die German Open sind eines von nur fünf sogenannten Super-Series-Turnieren des Internationalen Tischtennis-Verbandes (ITTF) im Jahr 2014 und das einzige in Europa.

Hochkarätiges Starterfeld

Entsprechend liest sich die Teilnehmerliste. 330 Spieler aus 40 Nationen geben bei dem gut dotierten Event ihre Visitenkarte ab. Das Starterfeld ist hochkarätig. „Wir erwarten fünf Spieler aus den Top Ten der Weltrangliste“, erklärt Reiner Schulz, der Chef des Tischtennis-Landesverbandes Sachsen-Anhalt. Der Chinese Wang Hao, die Nummer fünf der Weltrangliste ist der Topgesetzte. 2009 war er Weltmeister im Einzel, 2004, 2008 und 2012 holte er die Silber-Medaille im Einzel der Olympischen Spiele.

Das deutsche Aufgebot wird von Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov angeführt, die derzeit Neunter und Sechster in der Weltrangliste sind. Ab Freitag greifen sie in den Wettkampf ein und sollen für große Kulisse und tolle Stimmung sorgen. „Die Halle wird brodeln, wenn die deutschen Spieler weit kommen und gut spielen“, weiß Reiner Schulz. „Boll und Ovtcharov können jeden schlagen.“ Möglichst bis zum Halbfinale und Finale am Sonntag sollen die beiden Zugpferde des Turniers für gut gefüllte Ränge in der Getec-Arena sorgen.

Heimliche Tischtennis-Hauptstadt

Für Magdeburg ist ein Gastspiel der Tischtennis-Elite kein Neuland. Regelmäßig finden in der Elbestadt große Turniere statt. „Schon 2002 und 2005 waren die German Open in Magdeburg“, so Schulz. „Dazu hatten wir 2007, 2010 und 2011 noch zweimal einen World Team Cup und den Men’s World Cup in Magdeburg. Wir sind wie die heimliche Tischtennis-Hauptstadt.“

Dafür sorgt auch die große Zuschauerresonanz. Bis zu 9.000 Fans werden erwartet. „Das sorgt für einen Imagegewinn der Stadt Magdeburg“, meint Schulz. „Dazu ist es wirtschaftlich für die Region von hoher Bedeutung, ein solches Turnier auszurichten.“

Für Deutschlands Tischtennis-Asse und die internationale Elite sind die German Open eine wichtige Standortbestimmung für die Team-WM Ende April in Tokio. „Das ist vor der WM noch mal ein richtiger Härtetest und ich hoffe, dort schon WM-Niveau zu haben“, sagte Timo Boll gegenüber der Internet-Plattform tischtennis.de.

Neben Boll und Ovtcharov wird in Magdeburg dann auch Chuang Chih-Yuan an der Platte stehen. Der Held des spektakulären Tischtennis-Clips aus dem Januar kann die Zuschauer ab Freitag dann ähnlich mitreißen wie in dem bekannten Schaukampf. Nur: Dafür reicht dem Taiwanesen und Weltranglisten-Achten ein einfacher Sieg, ganz so ausgefallen müssen die Spielwechsel in Magdeburg nicht sein.