Tennis Tennis: Haas schimpft, meckert - und scheitert doch

Paris/SID/Dpa - Zwei Sätze lang schimpfte sich Tommy Haas durchs Match mit Novak Djokovic, er kämpfte bis zur Bauchlandung - und doch endete seine wundersame Reise bei den French Open im Viertelfinale. Der Routinier unterlag dem Weltranglistenersten aus Serbien nach 2:13 Stunden 3:6, 6:7 (5:7), 5:7 und verpasste es, nach vier Jahren Abstinenz zum fünften Mal ins Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers einzuziehen.
Haas hatte sich viel vorgenommen auf dem Court Suzanne Lenglen, er wollte unbedingt einen guten Start erwischen und Djokovic unter Druck setzen. Als sein neun Jahre jüngerer Kontrahent dies nicht zuließ und auch aus der Defensive oft die bessere Antwort besaß, fing Haas an zu meckern. „Scheibenkleister“ war Mitte des ersten Satzes noch der harmloseste Ausruf des gebürtigen Hamburgers. „Heute war die Herausforderung vielleicht etwas zu groß. Ich habe nicht das abrufen können, was ich gebraucht hätte. Ich hatte meine Chancen hier und da, wenn man sie nicht nutzt, ist es auf diesem Level tödlich“, sagte Haas.
Djokovic steht zum zwölften Mal in Serie bei einem Major in der Vorschlussrunde - und das völlig verdient. Der sechsmalige Champion, dem nur noch der Titel in Paris in seiner Grand-Slam-Kollektion fehlt, zeigte gegen Haas sein bestes Spiel im Turnier und revanchierte sich für die Niederlage im März in Miami. Im Halbfinale trifft er am Freitag in der Neuauflage des Endspiels 2012 auf den spanischen Sandplatzkönig Rafael Nadal trifft.
Der Titelverteidiger deklassierte Stanislas Wawrinka mit 6:2, 6:3, 6:1 und bleibt auch nach zehn Duellen ohne Satzverlust gegen den Schweizer. Im anderen Halbfinale stehen der französische Roger-Federer-Bezwinger Jo-Wilfried Tsonga und David Ferrer (Spanien). Bei den Damen trifft Maria Scharapowa (Russland) im Halbfinale auf Victoria Asarenka (Weißrussland).