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Formel 1 Verstappen verpatzt Quali – Norris baut WM-Führung aus

Lando Norris gewinnt den Formel-1-Sprint und startet von der Pole Positionen – seine WM-Konkurrenten Piastri und Verstappen müssen Rückschläge verkraften. Was das für das Titelrennen bedeutet.

Von Christian Hollmann und Jens Marx, dpa Aktualisiert: 08.11.2025, 20:25
Auf dem Weg zum Start-Ziel-Sieg: Lando Norris (vorn) baute im Sprint seine WM-Führung aus.
Auf dem Weg zum Start-Ziel-Sieg: Lando Norris (vorn) baute im Sprint seine WM-Führung aus. Andre Penner/AP/dpa

São Paulo - Lando Norris ist dem Formel-1-Titel wieder ein Stück näher. Mit dem Start-Ziel-Sieg im Sprintrennen und der Fahrt auf die Pole Position für den Grand Prix in Brasilien düpierte der McLaren-Pilot seine beiden WM-Rivalen Oscar Piastri und Max Verstappen, die in São Paulo derbe Dämpfer kassierten. Piastri blieb nach einem Unfall im Sprint punktlos, Verstappen scheiterte ganz früh bei der Startplatzjagd.

Im Kurzrennen hatte Verstappen den Schaden als Vierter noch in Grenzen halten können und verlor nur drei Punkte auf Norris. Doch in der Qualifikation erlebte der Vierfach-Champion ein echtes Desaster. Als 16. schied er erstmals seit mehr als vier Jahren wieder im ersten Durchgang aus und muss nun am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) ein ähnliches Husarenstück hinlegen wie im Vorjahr, als er im Regen von Startplatz 17 noch gewann.

„Kräftig in die Hose gegangen“

„Es hat gar nichts funktioniert, ich hatte gar kein Gefühl im Auto“, klagte der Niederländer. Vater Jos stapfte umgehend wütend aus der Teamgarage. „Wir müssen erstmal verstehen, was wir falsch machen beim Auto, das müssen wir untersuchen“, sagte Sohn Max und wirkte dabei wenig optimistisch. 

39 Punkte fehlen ihm bereits im WM-Klassement auf die Spitze, seine Hoffnungen könnten am Sonntag weiter schwinden. „Das ist kräftig in die Hose gegangen. Der Schaden ist angerichtet, es schaut nicht gut aus“, sagte Red-Bull-Berater Helmut Marko bei Sky.

Viel besser war die Stimmung bei Norris. Im Sprint ließ er mit einer souveränen Fahrt das Mercedes-Duo Kimi Antonelli und George Russell hinter sich. Bei der Jagd auf den besten Startplatz bewies er gute Nerven und raste kurz vor Schluss auf die Pole Position. „Das lief echt gut bis hierher. Ich hoffe, dass wir es am Sonntag nicht ruinieren“, sagte der 25-Jährige.

Teamkollege Piastri hatte sein Formtief im Sprint fortgesetzt, als er wegen eines Fahrfehlers bereits nach wenigen Runden ausschied. In der Gesamtwertung liegt er nun neun Punkte hinter seinem Teamkollegen Norris. „Das war natürlich nicht ideal. Einfach Pech gehabt unter nassen Bedingungen“, sagte Piastri, der auch in der Qualifikation als Vierter nicht auf Touren kam.

Piastri dreht sich von der Strecke

Am Vormittag hatte es noch Regenschauer gegeben, rechtzeitig zum Sprint aber trocknete die Strecke zunehmend ab. Doch an einigen Stelle staute sich doch noch das Wasser, das wurde nach fünf Runden ausgerechnet Piastri zum Verhängnis. Der Australier fuhr über die feuchten Randsteine und drehte sich prompt von der Strecke.

Ein ähnliches Malheur unterlief an gleicher Stelle auch Hülkenberg im Sauber und Franco Colapinto im Alpine. Für Piastri und Colapinto war das Rennen gelaufen, ihre Autos waren nach dem Einschlag in die Streckenbegrenzung zu stark beschädigt.

Schwerer Crash von Bortoleto

Die Rennleitung entschied sich für eine längere Unterbrechung. Nach dem Neustart hielt Norris Verfolger Antonelli in Schach, raste seinem zweiten Sieg im fünften Sprint der Saison entgegen und verbuchte weitere acht Punkte auf dem Weg zum erhofften Weltmeistertitel.

Für einen Schreckmoment sorgte kurz vor Schluss noch der Brasilianer Gabriel Bortoleto. Er verlor die Kontrolle über seinen Sauber-Rennwagen und krachte heftig in die Mauern am Streckenrand. Immerhin signalisierte der 21-Jährige, dass er sich keine Verletzungen zugezogen habe. In der Qualifikation konnte er wegen der Schäden an seinem Auto aber nicht starten.