Formel 1 Norris holt erstmals Pole in Vegas: „Stressig wie die Hölle“
Regen in Las Vegas, das kannten die Formel-1-Fahrer bislang nicht. Die Qualifikation fühlt sich an wie Glücksspiel - Verzocken inklusive. Am besten macht es ein Brite, ein Verfolger startet neben ihm.

Las Vegas - Die schlechte Laune nach dem Mittagsschlaf war dank der ersten Las-Vegas-Pole-Position seiner Formel-1-Karriere wie weggewischt bei Lando Norris. „Als ich von meinem Nickerchen aufgewacht bin vor der Qualifikation, war ich nicht allzu glücklich, weil es geregnet hat“, berichtete der WM-Spitzenreiter. Regen, schlechte Sicht und fehlender Grip machten allen Fahrern das Leben schwer, aber der Brite fühlte sich zu seiner eigenen Überraschung „von der ersten Runde an ganz wohl“. Das Resultat: Rang eins vor WM-Verfolger Max Verstappen, der im Red Bull 0,323 Sekunden langsamer war und ebenfalls aus der ersten Startreihe antreten wird.
49 Punkte Vorsprung hat Norris auf den Titelverteidiger, 24 sind es auf seinen McLaren-Teamkollegen Oscar Piastri. Der kam nicht so gut zurecht wie Norris und landete auf Rang fünf. Vierter in der Startaufstellung ist Vorjahressieger George Russell im Mercedes, Rang drei ging an Carlos Sainz. Gegen den Williams-Fahrer wurde wegen einer Situation aus dem unübersichtlichen ersten Qualifikationsabschnitt zunächst ermittelt, bestraft wurde er aber nicht.
Norris muss Wagen auf der schnellsten Runde abfangen
Selbst als der Regen aufhörte und die Strecke zumindest auf der Ideallinie trockener wurde, war die Herausforderung in der Casino-Metropole noch immer groß. Norris brauchte auf seiner schnellsten Runde Glück und Können, als er seinen Wagen in einer Schikane abfing und vor einem Einschlag in die Streckenbegrenzung bewahrte.
„Es war stressig wie die Hölle. Ich wusste nicht, dass niemand nach mir noch eine Runde heimbringen würde“, sagte Norris. „Es war gut genug. Gut genug für P1. Nicht die nettesten Bedingungen, aber es hat immerhin aufgehört zu regnen.“
Deutlicher wurde Verstappen: „Es war sehr rutschig auf der Strecke, es hat sich angefühlt wie auf Eis. Ich liebe es, im Nassen zu fahren, aber das war etwas zu viel. Ich war überrascht, dass es nicht mehr Vorfälle gab, jeder muss sich echt gut benommen haben“, sagte der Niederländer.
Hamilton im Ferrari letzter
Für den siebenmaligen Weltmeister Lewis Hamilton hatte sich die Hoffnung auf einen guten Startplatz schon früh erledigt: Mit fast vier Sekunden Rückstand auf die Spitze legte der Ferrari-Pilot die schlechteste Zeit aller Fahrer im ersten Abschnitt hin. Auch Kimi Antonelli im Mercedes sowie Red-Bull-Fahrer Yuki Tsunoda hatten große Schwierigkeiten mit den Bedingungen und waren schon im zweiten Abschnitt der Qualifikation nicht mehr dabei. Nico Hülkenberg im Sauber verpasste den letzten Abschnitt denkbar knapp und belegte Rang elf.
Trotz der Umstände verloren während der regnerischen Anfangsphase einzig Alex Albon im Williams und Oliver Bearman im Haas die Kontrolle über ihre Rennwagen, die Schäden davontrugen. „Das war schrecklich, ich bin überrascht, dass nicht mehr passiert ist“, sagte McLaren-Geschäftsführer Zak Brown. Zum Glück hätten die Piloten gezeigt, „was für herausragende Fahrer sie sind“.