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Schwimm-WM in Singapur Erleichterte Gose schwimmt ins WM-Finale: „Befreit rangehen“

Jubel, Ärger - und jetzt nochmal Jubel zum Abschluss? Isabel Gose schwimmt am Samstag um eine WM-Medaille. Von einem enttäuschenden Erlebnis hat sie Abstand genommen.

Von Thomas Eßer, dpa Aktualisiert: 01.08.2025, 08:32
Isabel Gose ist ins WM-Finale geschwommen.
Isabel Gose ist ins WM-Finale geschwommen. Vincent Thian/AP/dpa

Singapur - Isabel Gose war sichtlich erleichtert. Der souveräne Einzug ins Finale über 800 Meter Freistil ließ die 23-Jährige lächeln. „Ich will da jetzt einfach befreit rangehen“, sagte Gose in den Katakomben der WM-Schwimmhalle von Singapur. Am Samstag hat sie die Chance, ihre emotionale Südostasien-Reise inklusive Hochgefühlen nach Freiwasser-Gold und Ärger über ein Vorlauf-Aus mit einer Medaille im Becken zu krönen.

„Ich bin froh, dass ich so einen guten Vorlauf gemacht habe nach den 1.500 Metern“, sagte Gose mit Blick auf ihr vorzeitiges Aus am Montag. Danach hatte sie erklärt, dass ihre Angst eingetreten und ihre Skepsis zu groß gewesen sei. Gose hatte durchblicken lassen, dass sie sich selbst zu sehr unter Druck setze und sie das runterziehe.

Gose berichtet von unbeantworteten Nachrichten

Die gebürtige Berlinerin, die seit Jahren bei Bundestrainer Bernd Berkhahn in Magdeburg trainiert, haderte, zweifelte und setzte auf Abstand. „Ich habe fast niemandem geantwortet, der mir nach den 1.500 geschrieben hat. Ich wollte davon einfach Abstand nehmen und das hat mir, glaube ich, geholfen“, sagte sie.

Ablenkung und Spaß im Team trugen ebenfalls dazu bei, Gose wieder aufzurichten. Sportpsychologische Hilfe brauchte sie dafür nach eigenen Angaben nicht.

Raus aus dem Trubel

Die Qualifikation für das Finale mit der viertschnellsten Vorlaufzeit von 8:20,21 Minuten war nach dem zuvor Erlebten alles andere als selbstverständlich. Vor dem Rennen änderte Gose ihre Abläufe. Sie versuchte, sich möglichst viel aus dem ganz großen Trubel in der World Aquatics Championships Arena rauszuhalten. „Ich merke, dass wir schon drei Wochen unterwegs sind und dass mir das alles schnell zu viel wird“, erklärte sie.

Gose war erstmals bei Weltmeisterschaften auch im Freiwasser gestartet. Gemeinsam mit Vierfach-Weltmeister Florian Wellbrock, Oliver Klemet und Celine Rieder gewann sie Gold mit der Staffel - das ist jetzt fast zwei Wochen her. Es folgten Platz fünf über 400 Meter Freistil und der Tiefpunkt auf der längsten Beckenstrecke.

Sehr starke Konkurrenz im Finale

Über 800 Meter hatte Gose bei der WM im vergangenen Jahr Silber gewonnen. Wegen der Olympischen Spiele im Sommer hatten einige Topstars allerdings auf die Titelkämpfe im Februar in Doha verzichtet. Die Konkurrenz im Kampf um die Medaillen ist diesmal eine ganz andere.

„Wir haben extrem starke Mädels“, sagte Gose. Sie schwimmt unter anderem gegen die Olympiasiegerinnen Katie Ledecky (USA), Summer McIntosh (Kanada) und Lani Pallister (Australien) sowie Titelverteidigerin Simona Quadarella aus Italien. Das Finale ist für 14.21 Uhr/MESZ angesetzt.