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Radsport Giro in den Alpen: Roglič schwächelt, Stork Zweiter

Top-Favorit Primož Roglič erlebt beim Giro d'Italia ein verheerendes Wochenende. Dafür zeichnet sich ein Triumph eines mexikanischen Außenseiters immer mehr ab.

Von dpa 25.05.2025, 17:02
Im Rosa Trikot in die Schlusswoche: Top-Talent Isaac del Toro (M).
Im Rosa Trikot in die Schlusswoche: Top-Talent Isaac del Toro (M). Fabio Ferrari/LaPresse/AP/dpa

Asiago - Erst ein Sturz in der Heimat, dann ein Einbruch zum Alpen-Auftakt: Primož Roglič hat beim 108. Giro d'Italia ein Wochenende zum Vergessen erlebt und muss seine Hoffnungen auf den zweiten Gesamtsieg fast schon begraben. Der Kapitän des deutschen Teams Red Bull konnte dem Tempo der anderen Klassement-Kandidaten am Sonntag auf der ersten Alpen-Etappe rund 25 Kilometer vor dem Ziel in Asiago nicht mehr folgen.

Den Sieg auf der 219 Kilometer langen 15. Etappe sicherte sich der spanische Ausreißer Carlos Verona. Zweiter wurde der aus Ostwestfalen stammende Florian Stork, der kurz vor der Gruppe um den Gesamtführenden Isaac del Toro das Ziel erreichte. Roglič rollte mehr als zwei Minuten nach dem Tagessieger über den Zielstrich.

In der Gesamtwertung zeichnet sich ein Triumph des mexikanischen Außenseiters del Toro immer mehr ab. Das 21 Jahre alte Top-Talent geht mit 1:20 Minuten Vorsprung vor dem Briten Simon Yates in die anspruchsvolle Schlusswoche der zweitwichtigsten Rundfahrt der Welt. Sein Teamkollege und eigentlicher Kapitän Juan Ayuso ist 1:26 Minuten zurück Dritter. Roglič weist als Zehnter bereits 3:53 Minuten Rückstand auf.

Teamkollegen zu schnell für Roglič

Eigentlich hätten es zwei große Tage für Roglič werden sollen. Die Etappe am Samstag endete in Nova Gorica in seiner slowenischen Heimat, Tausende Fans am Streckenrand feierten den 35-Jährigen. Doch sowohl Roglič als auch Ayuso wurden neben weiteren Favoriten durch einen Sturz etwa 23 Kilometer vor dem Ziel aufgehalten, eine kleine Gruppe mit del Toro und Yates setzte sich entscheidend ab.

Roglič verlor fast eine Minute, zeigte sich im Ziel aber unbeeindruckt und gab zahlreiche Autogramme. Die sportliche Leitung spielte den Zeitverlust als Pech herunter. Einen Tag später offenbarte Roglič jedoch eine unerwartete Schwäche am fast 17 Kilometer langen Dori, dem zweiten schweren Anstieg nach dem Monte Grappa auf dem Weg nach Asiago. Teilweise konnte der viermalige Vuelta-Sieger dem Tempo seiner Teamkollegen nicht folgen.

Nun ist schwer vorstellbar, wie Roglič den Rückstand in der am Dienstag beginnenden Schlusswoche noch aufholen könnte. Das Terrain mit drei sehr schweren Alpen-Etappen am Dienstag, Freitag und Samstag gäbe eine Aufholjagd her. Doch del Toro präsentiert sich bisher unantastbar, zeigte im Gegensatz zu Roglič oder Ayuso noch keine Schwäche.