Tour de France Frau von Radstar Vingegaard: Ihm wird zu viel abverlangt
Ihr Mann brauche mehr Ruhe, meint die Ehefrau des zweimaligen Tour-Gewinners Jonas Vingegaard. Für die aktuell laufende Rundfahrt wünscht sie sich ein taktisches Umdenken.

Kopenhagen - Die Frau des dänischen Rad-Stars Jonas Vingegaard meint, ihrem Mann werde zu viel abverlangt. Das sagte Trine Vingegaard Hansen in einem Interview mit der dänischen Zeitung „Politiken“. Sie bezog sich dabei vor allem auf die Vorbereitung zur aktuellen 112. Tour de France. Die vielen Reisen und wochenlangen Höhentrainingslager zehrten an dem 28-Jährigen, sagte Vingegaard Hansen.
Der zweimalige Tour-de-France-Sieger sei jemand, der etwas mehr Ruhe brauche. Und die finde er unter anderem, wenn er zu Hause bei seiner Familie sei, meinte Vingegaard Hansen. In dem Halbjahr rund um die Tour de France sei der Rad-Star nur zehn Tage lang in Dänemark, sagte sie zu „Politiken“. Die 39-Jährige ist nicht nur Vingegaards Ehefrau, sondern auch seine Managerin. Das Paar hat 2023 geheiratet und zusammen zwei Kinder.
Visma-Sportdirektor Grischa Niermann wies die Kritik zurück. „Dieses Opfer ist notwendig. Jonas weiß das besser als jeder andere. Er war während der Tour-Vorbereitung viel von zu Hause weg, aber gerade deshalb ist er jetzt in dieser Form“, sagte der frühere deutsche Radprofi. Er mache sich aber ob der Aussagen keine großen Gedanken: „Wir haben einen sehr guten Zusammenhalt mit Jonas, aber auch mit seiner Familie.“
Team Visma sollte sich auf Vingegaard konzentrieren
Für die aktuell laufende Frankreich-Rundfahrt wünscht sich Vingegaard Hansen, dass sich das gesamte Team auf die Unterstützung ihres Mannes konzentriert. „Wenn man anfängt, Ressourcen auf Etappensiege anderer Fahrer zu verwenden, geht das auf Kosten von Jonas“, sagte sie. Sie habe großen Respekt vor der Taktik des Rennstalls von Vingegaards ärgstem Tour-Rivalen Tadej Pogacar. Wenn er in ein Rennen gehe, bestehe kein Zweifel daran, wer der Kapitän sei, sagte Vingegaard Hansen.
Jonas Vingegaard gewann die Tour de France 2022 und 2023. Im vergangenen Jahr war er gegen Pogacar letztlich chancenlos, allerdings hatte er auch einen schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt 2024 zu verarbeiten. Der slowenische Weltmeister Pogacar hat dieses Jahr seinen vierten Gesamtsieg im Visier.