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  7. Eteri Tutberidse: Trainerin wird bei Olympia zur „Eishexe“

Drama um 15-Jährige Kamila Walijewa Knallhart und eiskalt: Diese Trainerin wird bei Olympia zur neuen „Eishexe“

Eteri Tutberidse: Die Trainerin von Kamila Walijewa ist neuer Inbegriff menschlicher Eiseskälte im Eiskunstlauf.

Aktualisiert: 18.02.2022, 14:35
Trainerin Eteri Tutberidse zeigte wenig Mitleid mit der erst 15 Jahre alten Kamila Walijewa.
Trainerin Eteri Tutberidse zeigte wenig Mitleid mit der erst 15 Jahre alten Kamila Walijewa. (Foto: imago images/ITAR-TASS)

Peking/SID - Eine bestenfalls angedeutete Umarmung, kein Wort des Trostes - nach 28 Jahren hat „Eishexe“ Tonya Harding tatsächlich eine würdige Nachfolgerin gefunden.

Die US-Amerikanerin ließ seinerzeit „nur“ ihre Rivalin Nancy Kerrigan per Eisenstange am Knie verletzen, aber Eteri Tutberidse vernichtete ihre Läuferin Kamila Walijewa: Mit Verachtung im Blick und vor allem mit verletzenden Worten.

Diese Härte, vielleicht sogar Verbitterung, sie könnte sich aus ihrer eigenen aktiven Laufbahn ableiten lassen. Ein Wirbelbruch erzwang einst Tutberidses Wechsel vom Einzellauf zum Eistanz. Doch auch mit der Unterstützung von renommierten Trainerinnen wie Natalja Linitschuk und Tatjana Tarassowa reichte es nicht einmal für die nationale Spitze.

Tochter von Eteri Tutberidse wird im olympischen Eistanz 14.

Und auch ihre eigene Tochter Diana Davis konnte Tutberidse nicht an die Spitze führen. Wie ihre Mutter wich diese zum Eistanz aus, in Peking kam sie mit ihrem Partner Gleb Slomkin auf Rang 14. Indiskutabel für die erfolgsversessene Tutberidse.

Solche Platzierungen sind keine Ziele für sie und die Athletinnen in ihrem Klub Sambo 70. Die Russin mit georgischen Wurzeln gilt als knallhart, aber eben auch erfolgreich. Und Eiskunstlauf ist Volkssport in Russland, Olympiasieger und Weltmeister sind im Riesenreich von den Medien verhätschelte Stars.

Klub Sambo 70: Trainerin Eteri Tutberidse ist knallhart, aber erfolgreich

So rückte auch schon in Peking für die gescheiterte Walijewa eben Anna Schtscherbakowa nach und wurde Olympiasiegerin, die Silbermedaille ging an Alexandra Trussowa, alle aus dem „Stall Sambo 70“. Noch jüngere Läuferinnen scharren schon in der russischen Hauptstadt ungeduldig mit den Kufen. Mit noch mehr Tempo, mit noch mehr Vierfach-Sprüngen. Tutberidses „Quad Squad“ hat kein Nachwuchsproblem.

Und sie hat eine knallharte, eiskalte Trainerin an der Bande. Eine wie Eteri Tutberidse erscheint unbelehrbar. Leider.