Olympia-Halbzeit DOSB erwartet Abrutschen im Medaillenspiegel

Tokio - Der Deutsche Olympische Sportbund rechnet mit einem deutlichen Abrutschen im Medaillenspiegel der Sommerspiele in Tokio.
„Es deutet sich an, dass die ersten sechs Plätze nicht mehr zu erreichen sein werden“, sagte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig in seinem Zwischenfazit zur ersten Olympia-Hälfte und ergänzte: „Wir gehen davon aus, zwischen Position acht bis zwölf einzulaufen.“
Vor fünf Jahren reiste Deutschland als fünftbeste Nation von den Rio-Spielen ab, 2012 von London stellte es das siebtbeste Team. Ausschlaggebend wird am Olympia-Ende für den Rang im Medaillenspiegel die Anzahl der Plaketten aus Gold sein. In Rio waren es zur Halbzeit acht, in Tokio waren es deutlich weniger. „Es ist nicht immer so einfach für Athleten, so einfach die Topleistung im entscheidenden Moment zu bringen. Es ist sehr eng in der Weltspitze“, sagte der DOSB-Sportchef.
Medaillen dürften aber nicht der alleinige Maßstab sein. „Wenn Athleten ihre Bestleistung bieten und nicht die Medaillen erreichen, kann das keine Enttäuschung sein“, sagte Schimmelpfennig. Bei der künftigen Förderung des Spitzensports wolle man sich auch weiterhin nicht nur auf einige wenige Disziplinen mit hohen Erfolgschancen spezialisieren. „Wir wollen das in Deutschland immer noch verbinden mit einer Vielfalt. Wir wollen den Sport in Deutschland abbilden“, sagte der Chef de Mission.