Sportlerwahl 2014 Sportlerwahl 2014: Sportler des Jahres in Sachsen-Anhalt ermittelt

Magdeburg - Wunderbare Momente des Sports gab es im zu Ende gehenden Jahr eine ganze Menge - auch jenseits der Fußball-WM 2014. Diejenigen, denen diese Momente zu verdanken sind, wurden am Freitagabend beim 22. Ball des Sports im laut Innenminister Holger Stahlknecht „schönsten Ballsaal des Landes“, im Dormero Hotel Rotes Ross gefeiert: Sportler, Trainer sowie Freunde und Förderer des Sports, ohne die die Erfolge von Spitzensportlern nicht möglich wären. Spitzensportler wie zum Beispiel Britta Steffen. Die zweifache Schwimm-Olympiasiegerin, zweifache Weltmeisterin und neunfache Europameisterin wurde am Freitag auf großer Bühne noch einmal ganz offiziell aus dem aktiven Leistungssport verabschiedet.
Blumen gab’s dafür von Landessportbund-Präsident Andreas Silbersack und Innenminister Stahlknecht. Letzterer ließ es sich nicht nehmen, Steffens Abschiedsgeschenk, einen riesigen Präsentkorb, höchstselbst an den Tisch zu tragen - Gentlemen like eben. Zuvor verriet eine sichtlich entspannte Ex-Schwimmerin, wie sie sich jetzt fithält: „Ich gehe einmal in der Woche schwimmen - am Sonntag.“ Da zieht sie ihre Bahnen derart geschwind, dass es zwar einerseits durchaus „Beschwerden“ über eine große Welle im Schwimmbecken gebe, andere wiederum staunend feststellen: „Sie können aber gut schwimmen“, erzählt Steffen, die beim öffentlichen Schwimmen auch schon manchen Profi-Schwimmtipp an Laien - zumeist Senioren - weitergibt.
Direkt vom Grand Slam aus Tokio zurückgekehrt ist indes Judoka Luise Malzahn, die gegenüber Bühnenmoderatorin Susi Brandt ihre Liebe zum Plätzchenbacken bekannte. „Montag war ich zurück aus Japan, mittwochs hab ich schon losgelegt“, so die Weltranglistendritte, für die das Jahr 2014 äußerst erfolgreich war - ebenso wie der Freitagabend: Die Judokämpferin wurde, neben Ilke Wyludda, Tatjana Hüfner und anderen, zur Sportlerin des Jahres 2014 gekürt. Bei den Herren durften sich Schwimmer Paul Biedermann, Skispringer Andreas Wank und vier weitere Sportler über die von den Sportjournalisten des Landes ausgelobte Ehrung freuen.
Einen Ausblick auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro gab es auch: Zum einen mit der Aufstellung des sachsen-anhaltinischen Teams Brasil, zum anderen dank der Tänzerinnen von Sam Brasil, die mit exotischem Outfit und gekonntem Hüftschwung lateinamerikanisches Feeling in den Ballsaal zauberten - und die Ballgäste bereits vor der Eröffnung des Buffets zu Salsa und Polonaise aufs Parkett lockten.
Ehrung für „unseren Waldemar“
Gleich zwei Legenden des Sports bekamen am Freitag beim Sportlerball Riesenbeifall: Gustav Adolf Schur, besser als „Täve“ bekannt, Radrennfahrer und heute 83, las eine bewegende Laudatio auf den gut 20 Jahre jüngeren Marathonläufer Waldemar Cierpinski, der für sein sportliches Lebenswerk geehrt wurde. So manche Träne wurde verstohlen weggewischt, als die legendäre Szene über die Bühnenleinwand flimmerte: Der von Sportreporter Heinz Florian Oertel euphorisch kommentierte Zieleinlauf Cierpinskis 1980 in Moskau, bei dem er Olympiasieger wurde. Wie er es heute finde, dass damals der Appell an „junge Väter oder angehende“ ging, ihren „Neuankömmling Waldemar“ zu nennen? „Ganz nett“, lacht Cierpinski, der heute zwar keinen Marathon mehr läuft, aber zweimal die Woche Fußball spielt - und sonntags mit Ehefrau Maritta in die Sauna geht. (mz/kpa)
