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Traum von eigener TV-Show Sergio Kerusch träumt von eigener TV-Show: Tanzen mit Sergio Kerusch

Von Tobias Schlegel 30.09.2016, 15:42
MBC-Profi Sergio Kerusch verbringt die Freizeit in seiner Wohnung unter anderen an der Spielkonsole.
MBC-Profi Sergio Kerusch verbringt die Freizeit in seiner Wohnung unter anderen an der Spielkonsole. Peter Lisker

Weissenfels - An eines seiner ersten Worte, die er in deutscher Sprache gehört hat,  kann sich Sergio Kerusch noch ganz genau erinnern: „Gulasch!“, platzt es lachend aus dem 27-jährigen heraus. Er kennt es von seiner Großmutter, die wie sein Vater aus Deutschland stammt, während die Wurzeln seiner Mutter in den USA liegen.
Essen ist im Übrigen ein gutes Stichwort. Nein, nicht weil so der Auftaktgegner des Mitteldeutschen Basketball Clubs vor einer Woche hieß, wo die Wölfe mit Kerusch als Speerspitze (21 Punkte) als klarer Sieger das Parkett verließen. Der Deutsch-Amerikaner ist Hobby-Koch und brutzelt sich gerne mal das eine oder andere Gericht in seiner Wohnungsküche in der Weißenfelser Neustadt. „Das Essen hier ist viel frischer und gesünder als in den Staaten und es enthält auch nicht so viel Zucker“, weiß Sergio Kerusch. Nur Chicken Wings habe er in den zwei Monaten, die er nun in der Saalestadt lebt, noch nicht gefunden.

Fan der sozialen Netzwerke

An seinen Kochkünsten lässt er des Öfteren auch die Außenwelt teilhaben. Über die sozialen Netzwerke wie Instagram postet er mehrmals täglich kleine Videosequenzen von sich: beim Aufstehen, Kochen, Singen, Tanzen oder Schauspielern. Kerusch ist ein Multitalent, auch lesen und dichten gehören zu seinen Hobbys. „Es gibt eine Spielfilmreihe High School Musical. Ich war genauso wie die Jungs da“, sagt der Basketballprofi freudestrahlend. Seine Leidenschaft für das Schauspielern, Singen und Tanzen teilt er nicht nur mit seinen Teamkollegen vom MBC in der Umkleidekabine, sondern auch in eben jenen sozialen Netzwerken, um, wie er sagt, seinen Mitmenschen einen Einblick in sein Leben zu geben. „Auch kann ich so mit meiner Familie in Memphis sprechen. Nur ist das durch die Zeitverschiebung nicht immer ganz so einfach“, sagt der Flügelspieler. Doch die Eltern und  seine Freundin wollen ihn bald in Weißenfels besuchen kommen. „Ich bin  schon sehr gespannt darauf“, meint Kerusch.
Denn der Basketball ist der Grund, warum es ihn in diesem Sommer an die Saale verschlagen hat. Bei den Wölfen hat der Forward einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieben. Seit Kindesbeinen ist Sergio Kerusch dem Basketball verbunden, auch wenn er sich zwischenzeitlich  mal im Baseball versucht hat. „Nur American Football habe ich nie probiert, da hatte ich immer Angst davor, mich zu verletzt“, sagt der MBC-Profi lachend. Nach dem College begann der damals 22-Jährige 2011 seine Profilaufbahn in Griechenland bei Aris Thessaloniki. Von 2012 bis 2015 spielte er in der deutschen Bundesliga für die Artland Dragons in Quakenbrück und die Eisbären Bremerhaven. Danach legte er eine einjährige Pause ein. „Ich hatte damals ein paar Angebote, auch von Bremerhaven. Aber ich fühlte mich nicht richtig fit und wollte zurückkommen, wenn ich bereit bin. Das bin ich jetzt und für mich ist das die perfekte Situation hier“, sagt Kerusch.
Denn sein deutscher Pass ist aufgrund der Regelung, dass in der Pro A immer mindestens zwei deutsche Spieler auf dem Parkett stehen müssen, Gold wert. Für Kerusch ist es aber erstmal zweitrangig, ob er in der ersten oder in der zweiten Liga spielt. „Ich werde älter und reifer und das wichtigste ist für mich jetzt, dass ich mich wohlfühle. Ich will meinem  Team helfen und ein Teil der Mannschaft sein“, sagt er. Beim MBC ist das  der Fall. Schon nach kurzer Zeit  habe sich die Mannschaft super verstanden. „Das ist eigentlich ungewöhnlich, denn wir kennen uns erst seit zwei Monaten und sind zum Großteil neu hier. Aber wir machen auch außerhalb des Spielfeldes viel zusammen, zum Beispiel Playstation spielen. Ich würde sagen, das sind die besten Teamkollegen, die ich je hatte“, so  Sergio Kerusch.  

Eigene TV-Show

Auch Weißenfels an sich hat es ihm angetan. Vieles erinnert ihn an Quakenbrück, das mit 13 000 Einwohnern noch kleiner  als Weißenfels ist. „Es ist ein super Ort zum Leben. Alles ist ruhig und friedlich, aber am besten sind die Fans.  Alle sind sehr freundlich  und man wird auf der Straße nett angesprochen. Das ist einfach toll.“ Und  verstehen tut er auch, was die Leute ihn zurufen, denn ein wenig ist Sergio Kerusch der deutschen Sprache mächtig. Nach dem College sei er das erste Mal für zwei Wochen in der Heimat seines Vaters gewesen. „Ein bisschen Deutsch sprechen kann ich, aber die Aussprache ist schwer und  ich würde es mehr denglisch nennen“, sagt Kerusch, der für die Zeit nach seiner Basketball-Karriere ambitionierte Ziele verfolgt: „Eine eigene TV-Show wäre cool. ’Tanzen mit Sergio’ oder so“, meint  der MBC-Profi lachend. (mz)