Schwacher MBC in Frankfurt Schwacher MBC in Frankfurt: Offensiv zu harmlos, defensiv zu unkonzentriert

Frankfurt/Weißenfels - Da standen Andrew Warren, der Aufbauspieler des Mitteldeutschen Basketball Clubs (MBC), und Tai Webster, sein Pendant von den Skyliners Frankfurt, also. Eine knappe Minute war noch zu spielen, die Gäste aus Weißenfels lagen hoffnungslos zurück. Warren und Webster flachsten während einer Spielunterbrechung miteinander. Und während der MBC-Profi kurz darauf seinen Wurf danebensetzte, netzte Webster einen weiteren Dreier ein. Die Szene stand symbolisch für die deutliche 67:83-Pleite, bei der den Gästen die Intensität fehlte.
Frankfurt zieht gegen den MBC sofort davon
Die Partie begann vor 4.220 Zuschauern denkbar schlecht für Weißenfels: Nach drei Minuten lagen die Gäste in Frankfurt mit 0:10 zurück und hatten bis dahin nicht den Hauch einer Chance. Erst eine Auszeit von Cheftrainer Igor Jovovic sorgte für das Erwachen der Wölfe. „Wir waren anscheinend nicht richtig wach. Wenn du Frankfurt so viele Chancen gibst, nutzen sie die natürlich auch“, meinte Flügelspieler Till Gloger nach Spielschluss bei Telekomsport. „Von diesem Zehn-zu-Null-Lauf zu Beginn haben wir uns das ganze Spiel nicht so richtig erholt.“
Nach dem ersten Viertel stand ein Elf-Punkte-Rückstand auf der Anzeigetafel (14:25). Bis zur Halbzeitpause sollte sich dieser sogar noch erhöhen, der MBC lag mit 30:42 zurück. „Wir können auf jeden Fall besser spielen, gerade im Zusammenspiel“, meinte Gloger. „Wir haben mehr Potenzial als das, was wir heute gezeigt haben.“ Mit einem 74:70-Erfolg bei den Rockets in Erfurt hatte sich der MBC in der Vorwoche den Klassenerhalt so gut wie gesichert. Die kämpferische Leistung vom Ostermontag reichte allerdings nicht im Ansatz an die des Erfurt-Spiels heran.
Ein Basketball-Duell auf überschaubarem Niveau
Für den MBC geht es in der Basketball-Bundesliga (BBL) am kommenden Sonntag weiter. Dann gastiert ab 15 Uhr die Mannschaft aus Ulm in der Stadthalle Weißenfels. Ulm belegt momentan den neunten Tabellenplatz und kämpft noch um die Qualifikation für die Play-offs. Die besten acht Mannschaften der regulären Saison nehmen an der Endrunde teil. Für Ulm steht am Mittwochabend zunächst ein schweres Auswärtsspiel beim Meisterschaftsfavoriten und Spitzenreiter FC Bayern München auf dem Programm.
Im Hinspiel hatte Frankfurt noch eine Verlängerung benötigt, um die Partie damals im Wolfsbau am Ende mit 96:93 für sich zu entscheiden. Und im dritten Viertel flammte bei den Anhängern des MBC kurz die Hoffnung auf, dass es auch diesmal noch einmal eng werden könnte. Der MBC arbeitete sich heran, verkürzte den Rückstand zwischenzeitlich auf fünf Punkte (51:56). Doch am Ende des dritten Spielabschnitts präsentierte sich Weißenfels wieder unkonzentriert – offensiv wie defensiv. Die Skyliners nutzen das und führten vor dem letzten Viertel mit 67:53. Ein Vorsprung, der bis zum Schluss nicht mehr gefährdet wurde.
In der Defensive fehlte dem MBC die Aggressivität, in der Offensive präsentierte sich die Mannschaft zu harmlos. Die Frankfurter spielten ebenfalls auf überschaubarem Niveau. Für einen Sieg über den MBC aber reichte das am Montag. Die zahlreichen Scouts aus der nordamerikanischen Profiliga NBA, der besten Basketballliga der Welt, die gekommen waren, um Frankfurts 18 Jahre altes Ausnahmetalent Isaac Bonga zu beobachten, werden wenig beeindruckt gewesen sein von der Qualität dieser Bundesligapartie. Frankfurt leistete sich zehn, der MBC zwölf Ballverluste.
Nullnummer für Marcus Hatten in Frankfurt
Bester Werfer des MBC war wieder einmal Lamont Jones. Dem Spielmacher gelangen 18 Zähler, Andrew Warren kam auf zwölf und Flügelspieler Djordje Drenovac auf elf Punkte. US-Aufbauspieler Marcus Hatten, der das Team in Erfurt noch getragen hatte, verbuchte diesmal keinen einzigen Punkt.
Immerhin: Frankfurts Topscorer Tai Webster, der 26 Zähler markierte, lobte die MBC-Profis nach dem Schlusspfiff: „Sie haben nicht aufgegeben.“ Aber sich auch nicht mit voller Kraft gegen die Niederlage gestemmt.
(mz)