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Fußball-Landesklasse Wirbelwind Kessler vom Quedlinburger SV trifft zur Premiere

Unter Flutlicht und auf Kunstrasen setzt sich der QSV im Derby der Landesklasse gegen Rieder durch. Welche Rolle die Torhüter gespielt haben.

Von Thomas Baake 24.10.2021, 18:44
Zweikampf zwischen Torschütze Christopher Kessler (rechts) und Rieders Tom Hannawald.
Zweikampf zwischen Torschütze Christopher Kessler (rechts) und Rieders Tom Hannawald. Foto: Sven Brückner

Quedlinburg/MZ - „Derbysieger, Derbysieger, Derbysieger“, hallt es in den kalten Quedlinburger Abendhimmel aus dem Spielerkreis des Quedlinburger SV um ihren Kapitän Eicke Timpe. Die Blau-Weißen haben ihr Landesklassespiel gegen Grün-Weiß Rieder am Samstag 1:0 gewonnen und mischen nun auch wieder im Aufstiegsrennen ihrer Staffel 4 mit.

Dabei hätte der Sieg durchaus höher ausfallen können, wenn nicht sogar müssen. Aber die Gastgeber scheiterten auf dem neuen Kunstrasen unter Flutlicht mehrmals an Gästekeeper Florian Hottelmann. „Das Problem hatten wir in den vergangenen Spielen auch schon. Da fehlte uns der Wille und das Glück. Rieder hat gut gespielt“, erklärt Kapitän Timpe.

In der 11. Minute das erste Tor

Das Tor des Abends besorgte bereits in der elften Minute Wirbelwind Christoph Kessler. Der Stürmer setzte sich links im Strafraum durch und traf per Nachschuss ins lange Eck. Kessler und Kollegen spielten auf dem frisch verlegten Kunstrasen gefälliger und erspielten sich mehr Chancen. Aber selbst einen Elfmeter nach einem Foul von Andre Leschan an Kessler kurz nach dem Seitenwechsel konnten die Gastgeber zum Ausbau der Führung nicht nutzen. Hottelmann hielt den Schuss von Keber. Und so musste die Abwehr der Blau-Weißen gerade in der Schlussphase einige heikle Momente überstehen.

So stand Quedlinburgs Keeper Martin Werner zunehmend im Mittelpunkt, hielt alles, was auf seinen Kasten kam. „Martin hat den Laden hinten zusammen gehalten. Kompliment. Er ist aktuell in überragender Form“, lobt Linksverteidiger Timpe seinen Schlussmann. Trotz oder gerade wegen des knappen Erfolgs war für alle Beteiligten rund ums Spiel die Begegnung etwas Besonderes.

Nicht nur wegen der 256 Zuschauer und des Flutlichts. So waren auch Kicker und Verantwortliche von Germania Neinstedt (Harzliga) und SV Westerhausen (Verbandsliga) am Spielfeldrand. „Es war ein Highlight für uns in Quedlinburg. Ein Spiel unter Flutlicht und auf Kunstrasen, dazu ein Derby“, schwärmte Timpe.

„Früher war der Platz hier Rot, und nun ist er Grün und aus Kunstrasen“

Auch der Gast aus Rieder war von dem neuen Spielfeld angetan, gerade wenn man eine Blau-Weiße Vergangenheit wie Abwehrspieler Andre Leschan hat: „Die Rückkehr weckt nostalgische Gefühle. Es hat sich sehr viel hier verändert. Früher war der Platz hier Rot, und nun ist er Grün und aus Kunstrasen.“ Leschan und seine Mitspieler agierten auf dem neuen Platz viel mit langen Bällen, fanden aber nur schwer ins Spielgeschehen. Die beste Chance nach dem Rückstand hatte Kapitän Christoph Lindenberg. Im Strafraum nahm er eine Hereingabe von rechts direkt und verzog.

„Das Spiel auf Kunstrasen ist anders, etwas für technisch starke Teams. Als Spieler muss man umdenken. Wir haben gekämpft. Leider ist uns ein Tor verwehrt geblieben“, so Abwehrrecke Leschan. Und: „Wir waren stark und haben uns gut präsentiert. Wir können stolz auf uns sein, auch wenn wir knapp verloren haben.“

Die Gäste versuchten in der Schlussphase alles: So stürmte bei einem Freistoß selbst Torhüter Hottelmann mit. Der Ausgleich wollte aber nicht gelingen. Nach dem ersten Auftritt auf Kunstrasen ist für beide Mannschaften vor dem nächsten Punktspiel in der Landesklasse 4. Rieder darf am kommenden Samstag wieder auf dem gewohnten Naturrasen dem Ball nachjagen. Die Reserve des VfB Germania Halberstadt ist ab 14 Uhr zu Gast. „Wir müssen gegen Halberstadt genau so spielen, wie gegen den QSV und an die Leistung anknüpfen und drei Punkte holen. Mit Kampf und Teamgeist haben wir den Sieg sicher“, sagt Leschan optimistisch.

Die Blau-Weißen um Kapitän Timpe sind beim SV Langenstein gefordert. Da trifft der Dritte auf den Vierten, punktgleich mit je 18 Zählern. „Langenstein haben bisher viele unterschätzt. Sie haben gezeigt, was sie können. Auf uns warten in den nächsten Wochen nur Topspiele, Langenstein, Hötensleben und Wernigerode. Der Derbysieg hat uns Selbstvertrauen gegeben, und wir müssen über den Kampf ins Spiel kommen“, blickt Timpe schon einmal voraus.

Quedlinburger SV: Werner – Timpe, Keber (69. Matthes), Stertz (69. Rieneckert), Bendzko (88. Schulze-Riewald), Steller, Kessler (90. Hamann), Götz, Heise (90. Peinl), Könnecke, Albrecht

Rieder: Hottelmann – Leschan, M. Richter, Schumann (68. Marquardt), Bross, T. Richter, T. Hannawald (58. Fricke), Schweinefuß (78. Schünemann), Klimow, Lindenberg, J. Hannawald

Tor:1:0 Kessler (11.)

Schiedsrichter: Pilz

Assistenten: Siebert, Haacke

Zuschauer:256