Nach 0:0 in Sandersdorf VfL Halle 96 ist trotz Umbruchs in der Oberliga vorn mit dabei

Sandersdorf/Halle (Saale)/MZ - Ein so erfahrener Trainer wie Dieter Hausdörfer weiß auch, wie er manche Frage lockerleicht ins Leere laufen lassen kann. Nach dem 0:0 seines VfL Halle 96 am Freitagabend bei der SG Union Sandersdorf, dem zehnten Punkt im fünften Spiel in der Fußball-Oberliga, sollte der 61-Jährige abschätzen, wohin es für seine Mannschaft im Saisonverlauf denn gehen könnte.
Machen Trainer generell ungern, könnte einem ja später auf die Füße fallen, wenn es doch schlechter läuft. In Sandersdorf kam durch den Moderater auf der Pressekonferenz angesichts des gelungenen Starts, der VfL steht auf Platz vier, dann auch noch eine klar vorgegebene Richtung dazu. „Nach unten kann der Blick ja nicht gehen“, hieß es.
Kein Problem für Hausdörfer: „Ich blicke nur bis nächsten Samstag, dem Spiel gegen Auerbach“, erwiderte er und vermied damit eine klare Festlegung.
VfL Halle 96 ist nach personellem Umbruch stark aufgestellt
Stimmen dürfte die Sache mit dem Blick aber trotzdem. Nach unten will und muss beim VfL niemand gucken. Dafür ist die Mannschaft trotz eines Umbruchs der zugleich eine deutliche Verjüngung brachte, zu gut aufgestellt.
Das zeigte auch das leistungsgerechte Remis bei den ebenfalls gut gestarteten Sandersdorfern. Dabei war die erste Halbzeit sogar wenig überzeugend. „Mit der war ich nicht zufrieden. Wir haben die Intensität von Sandersdorf nicht angenommen und haben mehrfach Glück nicht in Rückstand zu geraten“, kritisierte Hausdörfer.
Was dem Coach aber imponierte, war die Leistungssteigerung seiner Mannschaft. „Die zweite Halbzeit war richtig gut, da haben wir die Intensität des Spiels bestimmt. Diese Entwicklung hat mir sehr gut gefallen“, sagte Hausdörfer. Er sah sogar einen grundsätzlichen Entwicklungsschritt. „Wir hatten eine sehr junge Mannschaft auf dem Platz, in der Abwehr war keiner älter als 22 Jahre. Die Steigerung in der zweiten Halbzeit war ein wichtiger Schritt auf dem Weg eine richtige Männermannschaft zu sein.“
Für den Trainer bedeutetet das: Die bereit ist, den obligatorischen Kampf in der Oberliga anzunehmen. Der wird auch am kommenden Samstag gegen Auerbach gefragt sein. Auch wenn der Regionalliga-Absteiger, der vom alten HFC-Traineridol Sven Köhler gecoacht wird, nach fünf Spielen erst fünf Punkte eingefahren hat.