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Nadine Müller zwickt es im Rücken Shanice Craft schafft Olympia-Norm für Tokio

Aktualisiert: 23.4.2021, 09:39
Shanice Craft
Shanice Craft Foto: imago

Halle (Saale) - Seit Mittwochabend weiß Halles Diskuswerferin Shanice Craft: Ein schnellstmöglicher Impfschutz vor dem Corona-Virus ist für sie angebracht. Denn bei dem Abendsportfest in Neubrandenburg hat die Olympiakandidatin eine hohe Hürde auf dem Weg nach Tokio gemeistert.

„Als der Stadionsprecher mich vorab nach meinem Ziel gefragt hat, da habe ich ihm geantwortet: die Olympia-Norm. Und ich bin heilfroh, das nun gleich abgehakt zu haben“, sagt Shanice Craft. Beim ersten Wettkampf nach 14 Monaten Zwangspause schleuderte die zweifache EM-Bronzemedaillengewinnerin die Ein-Kilo-Scheibe 63,75 Meter weit und überbot die Verbandsvorgabe um 25 Zentimeter.

Nur eine nationale Konkurrentin war noch besser: Kristin Pudenz aus Potsdam gewann mit 66,27 Metern. „Das war schon stark“, anerkannte ihre Widersacherin aus Halle, „zumal der Wind stürmisch war und den Diskus immer wieder kippen ließ“. Die Bedingungen waren extrem schwierig.

Shanice Craft für Olympia qualifiziert: „Da geht sicher noch mehr“

Sie selbst sei schwer reingekommen, zwei ihrer Versuche landeten im Fangnetz. „Technisch“, sagt Shanice Craft, „war das auch noch nicht überragend, da geht sicher noch mehr.“ Bei den verlegten Winterwurf-Challenge, die in zwei Wochen in Kroatien nachgeholt werden, will die 27-Jährige ihre Bestleistung von 64,03 Meter attackieren.

Die Nominierung für die internationale Bewährungsprobe steht allerdings noch aus. Eine Woche später dann bei Halles Werfertagen - sollte es von der Stadt Grünes Licht geben - sowie weiteren Prüfungen in Neubrandenburg (22.5.), Schönebeck (26.5.), Anfang Juni in Braunschweig sowie beim Qualifikationshalali am 27. Juni in Leverkusen gilt es für den Schützling von Trainer Rene Sack, sich in der nationalen Hitliste unter den besten Dreien zu platzieren - dann dürfte der Nominierung für die Olympischen Spiele nichts mehr im Weg zu stehen.

Nadine Müller nach Bandscheibenvorfall noch mit Problemen

Eine, die da auch hinwill, ist Crafts Trainingsgefährtin Nadine Müller. Den Wettkampf in Neubrandenburg brach sie vorsorglich ab, weil es im Rücken zwickte. Dennoch sieht sich die 35-Jährige nach ihrem Bandscheibenvorfall auf dem Weg zurück in die Spitze.

Die 63,50 Meter, davon ist erfahrene Athletin überzeugt, seien drin. „Ihre Trainingsleistungen bestätigen das“, sagt Rene Sack. Die Olympia-Vorbereitung für Halles gesamte Trainingsgruppe hat der Coach für die nächsten 14 Tage nach Warendorf verlegt. Dort trainieren auch Sachsens Asse um Christina Schwanitz und David Storl. (mz/Petra Szag)