Bennet Wiegert als Baumeister Der Trainer und seine Stars: Schlüsselfiguren bei Handball-Meister SC Magdeburg

Magdeburg/dpa - Meistertrainer Bennet Wiegert sieht den Titel des SC Magdeburg als Erfolg der ganzen Mannschaft. Sie hat mit 28,7 Jahren Altersdurchschnitt eine ideale Struktur vom 22-jährigen Gisli Thorgeir Kristjansson bis zum routinierten Marko Bezjak (35).
Ein Grund für den Erfolg sind auch die doppelt stark besetzten Positionen des Teams. Der SC Magdeburg kann sich sogar den Luxus erlauben, Handball-Nationalspieler Philipp Weber sehr dosiert einzusetzen - und dann häufig im linken Rückraum statt wie im DHB-Team als Spielmacher im Zentrum.
„Benno“ Bennet Wiegert: Der Trainer selbst ist der entscheidende Baustein für die konstant positive Entwicklung des SC Magdeburg. Seit Wiegert, der auch als Geschäftsführer Sport agiert, die Mannschaft im November 2015 übernommen hat, hat er den Kader Spieler für Spieler verbessert.
Zuletzt wurde Magdeburg drei Jahre in Serie Ligadritter, gewann 2021 die European League und den IHF Super Globe, bevor sich das Team am Donnerstag den Meistertitel sicherte. Seine Planungen reichen schon bis 2026.
Das isländische Duo Omar Ingi Magnusson und Gisli Kristjansson: Magnusson ist im zweiten SCM-Jahr weiter unberechenbar. Magnusson wurde bei seinem Debüt Torschützenkönig und hat auch in dieser Saison beste Chancen auf diesen Titel. Zudem glänzt er als Vorbereiter, hat schon fast 120 Treffer aufgelegt.
Kristjansson bringt Tiefe und Direktheit ins Magdeburger Spiel. Immer wieder geht er mit Tempo auf die gegnerische Abwehr, trifft oft per Durchbruch - hat aber auch in Bedrängnis das Auge für seine Nebenleute, ob am Kreis oder noch spektakulärer auf den Außenpositionen.
Die Linksaußen Matthias Musche und Lukas Mertens: Die Linksaußenposition ist in Magdeburg traditionell gut besetzt, einst mit Stefan Kretzschmar oder dem heutigen Co-Trainer Yves Grafenhorst. In der Meistersaison lag die Hauptlast lange auf Mertens, der den schwer am Knie verletzten gebürtigen Magdeburger Musche vertrat und sich bis in die Nationalmannschaft spielte. Inzwischen ist Musche zurück und tastet sich langsam an sein gewohntes Niveau heran.
Die Kreisläufer Magnus Gullerud und Magnus Saugstrup: Zwei unterschiedliche Typen am Kreis, die die Bälle von Magnusson, Kristjansson und Co. förmlich ansaugen und sicher im Tor unterbringen. Im Überzahlspiel schickt Wiegert auch gern beide aufs Parkett. Ihre Leistungen fingen den einzigen schweren Ausfall des SCM auf: Der dritte Kreisläufer, Nationalspieler Moritz Preuss, hatte sich im Dezember am Knie verletzt.