SV 1890 Westerhausen Noch ’ne enge Kiste
Verbandsligist vom Wolfsberg setzt sich gegen Kelbra durch. Warum der Co-Trainer plötzlich zwischen die Pfosten rücken muss.

Westerhausen/MZ - Die Vorzeichen waren eigentlich eindeutig. Der SV 1890 Westerhausen ging als klarer Favorit in die Verbandsligabegegnung gegen den SV Kelbra. Und mit Blick auf die Aufstellungen sollte dies noch mehr bestätigt werden. Dabei hatten es beide Aufstellungen in sich: Auf der einen Seite beim SV Kelbra. Dessen Trainer Daniel Richter hütete das Tor, damit der etatmäßige Keeper Rene Gurniak im Mittelfeld beginnen konnte. Aber auch beim SV 1890 Westerhausen hatte die Personalie des Keepers eine große Überraschung parat. Nachdem sich Christoph Klötzer im Tor verletzte, feierte Co-Trainer Jack Schubert sein Debüt im Trikot des SV 1890.
Ein vermeidbarer Gegentreffer
Der 27-Jährige ehemalige Regionalligaspieler musste seine Karriere nach einer Knieverletzung beenden, stellte sich jedoch mannschaftsdienlich ins Tor, und er machte seine Sache beim 2:1 am Samstag gut. Den einzigen Versuch Kelbras in der ersten Hälfte nahm er locker und sicher auf, und beim Gegentreffer war er machtlos. Dieser Gegentreffer war vermeidbar, auch weil sich Westerhausen so fast um den Lohn brachte. Philipp Neubauer war es erneut, der nach schöner Vorarbeit von Victor-Ramon Roldan-Arias die frühe Führung erzielte (20.). Westerhausen hatte dabei einfach mehr vom Spiel und beschäftigte Kelbra fast durchweg in der eigenen Hälfte. Dennoch sprang nur eine hauchdünne 1:0-Führung zur Pause heraus, auch weil Gästekeeper Richter mit einer Glanztat das 2:0 durch Denis Neumann verhinderte.

Doch in der 60. Minute war er nach einem starken Spielzug der Westerhäuser machtlos, und schließlich war es Neumann, der mustergültig einschoss. Im weiteren Verlauf ließ Westerhausen zahlreiche Chancen liegen, oder man stand im Abseits. Als schließlich Jaroslav Shpikula in der 87. Minute für den Anschlusstreffer sorgte, wurde es noch einmal ungemütlich. Dennoch konnte Westerhausen so den 2:1-Sieg eintüten und bleibt damit in der Top 4 der Liga. Nachdem Marcel Fricke im Urlaub weilt und Christoph Klötzer verletzt ist, lief Maximilian Stockhaus mit der Binde auf.
Dabei hat der 29-Jährige „ein solides Spiel meines Teams gesehen“, war aber dennoch nicht ganz glücklich nach der Partie. „Wir haben uns zwar mit viel Geduld und Engagement viele Chancen erarbeitet, aber einfach zu wenig daraus gemacht. Wir hätten weitere Treffer erzielen müssen. Somit trübt das Ergebnis unsere Leistung ein wenig“, sagte der Abwehrspieler nach dieser Partie. Am kommenden Sonntag muss der SCW in Weißenfels antreten.