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Fußball Keeper Guth ist einfach zu gut

Verbandsligist Westerhausen muss sich in Ammendorf geschlagen geben. Wo Trainer Wagner die Gründe dafür sieht.

Von Hannes Wendorff 29.08.2021, 19:28
Westerhausens Denis Neumann (links) versucht, sich gegen David Sieber durchzusetzen.
Westerhausens Denis Neumann (links) versucht, sich gegen David Sieber durchzusetzen. Foto: Sylvio Hoffmann

Ammendorf/MZ - Am vergangenen Freitag musste sich der SV 1890 Westerhausen im Spitzenspiel der Verbandsliga Süd beim BSV Halle Ammendorf deutlich mit 1:4 geschlagen geben. Doch so deutlich, wie es das Ergebnis sagt, war die Partie beileibe nicht.

Trainer Marco Wagner brachte mit Dean Justin Müller, Philipp Neubauer und Fabrizio Przigode drei neue Spieler in die Startelf. Dabei ersetzte Przigode Co-Trainer Jack Schubert im Tor. Nachdem Stammkeeper Christoph Klötzer weiterhin mit einer Knöchelverletzung fehlt, stand so der 19-jährige Neuzugang zum ersten Mal im Tor und hatte auch gut zu tun.

Anpfiff bei strömenden Regen

Das Spiel begann im strömenden Regen und beide Teams legten gleich richtig los. So war es die Wolfsberg-Elf, die in Führung ging. Florian Köhler köpfte nach Kolzenburgs Ecke zum 1:0 ein (8.). Und danach ging es Schlag auf Schlag. Nach Kopfballverlängerung war plötzlich Marcelo Franceschi auf und davon und lief allein auf Keeper Guth zu. Doch beim Abschluss verzog der kleine Brasilianer und das Leder ging am rechten oberen Eck vorbei (9.). Nur Sekunden später war es dann Ammendorf mit einer Aktion, die symptomatisch für das weitere Spiel stehen sollte. Angreifer Tobias Cramer fiel der Ball 30 Meter vom Tor entfernt auf den Fuß. Der Torjäger fackelte nicht lange und setzte den Ball mit einem Sonntagsschuss ins Dreiangel (9.) zum Ausgleich. Und mit dieser Einfachheit, Tore zu erzielen, sollte es irgendwie auch weitergehen.

So fiel der Treffer zum 2:1 nach einem Eckball, als auch der Schuss noch abgefälscht wurde und so unhaltbar ins Netz trudelte (15.). Es ging auch in der Folge munter hin und her. So war es aufseiten Westerhausens Lukas Ferchow, der gleich doppelt am stark parierenden Guth im Tor der Gastgeber scheiterte (38.). Und so waren es wieder die Hallenser. Eine Eingabe klärte Hey unkontrolliert zur Seite ab, Ammendorf kam an den Rebound, flankte nach innen und Sachs nickte das Leder zum 3:1 ein. „Die Gegentore waren zu einfach heute. Wir müssen das einfach besser verteidigen“, sagte Trainer Marco Wagner später nach dem Spiel. Vor der Pause gab es noch eine rüde Attacke durch Justin Scholz, die ihm aber nur die gelbe Karte einbrachte. Mit diesem Ergebnis ging es in die Kabinen. Die Halbzeit nutzte Wagner, um zweimal zu wechseln.

Westerhausen reißt das Spiel mehr und mehr an sich

So kamen Marcus Bäcker und Erik Brahmann in die Partie, und das System wurde zudem umgestellt. Die zweite Hälfte brauchte dann ein bisschen mehr Anlauf. Den ersten Aufreger gab es, als der verwarnte Scholz wieder ein hartes Foul auspackte und nur ermahnt wurde. Das hätte ein Feldverweis sein müssen (55.). Westerhausen riss das Spiel nun mehr und mehr an sich und drückte auf den Anschlusstreffer. Einen Schuss von Bäcker konnte der an diesem Tag überragende Guth noch an die Latte lenken (55.). Dann wieder Scholz mit einigen Haklern gegen Florian Köhler. Aber dafür gab es nicht mal einen Pfiff.

Nur für Köhler gab es nach dem Spiel eine Behandlung der dadurch angeschlagenen rechten Wade (60.). In der 65. Minute dann das erste Lebenszeichen der Hallenser in Hälfte zwei, und das führte wieder zum Tor. Nach einer Flanke von der linken Seite brachte der eingewechselte Tony Saul dann unter Mithilfe seines Armes über die Linie. Aber auch hier sah der Unparteiische das klare Handspiel nicht (65.). Westerhausen bäumte sich in der Folge weiter auf, kam aber einfach nicht mehr zum Torerfolg, Endstation war immer wieder Guth.

„Wir haben uns sieben, acht, neun gute Chancen erspielt und lassen diese leider liegen“

Alles in allem muss man einfach sagen, dass an diesem Tag wohl mehr viel drin war, das sah auch Trainer Marco Wagner: „Wir haben ein gutes Spiel gezeigt und belohnen uns dafür einfach nicht. Wir haben uns sieben, acht, neun gute Chancen erspielt und lassen diese leider liegen. Dabei sind wir auch immer wieder an einem überragenden Torwart gescheitert. Die Gegentore waren auch zu einfach. Das müssen wir aber auch besser verteidigen. Ammendorf hatte sechs Chancen und macht daraus vier Tore. Alles in allem finde ich, dass das Ergebnis den Spielverlauf nicht wiedergibt.“ Weiter geht es für Westerhausen dann am kommenden Sonntag mit einem Heimspiel gegen den SV Blau-Weiß Dölau.