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Handball-2.Liga Handball-2.Liga: "Wie eine B-Jugend" - DRHV geht gegen Bayer Dormagen unter

Von Tobias Große 03.03.2021, 10:17
Alexander Senden vom TSV Bayer Dormagen im Dreikampf mit Oliver Seidler und Timo Löser vom Dessau-Rosslauer HV.
Alexander Senden vom TSV Bayer Dormagen im Dreikampf mit Oliver Seidler und Timo Löser vom Dessau-Rosslauer HV. www.imago-images.de

Dessau-Roßlau - Der Kapitän ging am Mittwochabend als Letzter von Bord - und das nicht ohne Knall. Nachdem die meisten Spieler des Dessau-Roßlauer HV nach der 20:28-Heimklatsche gegen Bayer Dormagen schon in die Kabine geschlichen waren, saß Anführer Vincent Sohmann noch allein auf einem der Auswechselstühle. Und bevor auch er dann mit gesenktem Kopf  in die Katakomben der Anhalt-Arena verschwand, knallte er noch eine leere Wasserflasche durch die Gegend. Der Frust beim Handball-Zweitligisten war riesengroß.

DRHV spielt die schlechteste Halbzeit dieser Saison in der heimischen Anhalt-Arena

Dessau-Roßlau hatte in der zweiten Hälfte die vielleicht schlechteste Leistung in dieser Saison gezeigt - in jedem Fall die schlechteste in der heimischen Arena.  Es dauerte nach dem Spiel auch ungewöhnlich lange, bis  Uwe Jungandreas zur Pressekonferenz in die Halle zurück kam. Schon während der zweiten Halbzeit sah man, dass Dessau-Roßlaus Cheftrainer richtig sauer war.  „Wer das Spiel gesehen hat, das ganze physische und psychische Auftreten, der weiß, dass das so in Ordnung geht“, sagte er.

Dabei kam der DRHV eigentlich richtig gut ins Spiel und führte schnell mit 4:1, weil die Abwehr und Torwart Philip Ambrosius dahinter  stark standen. Gäste-Trainer Dusko Bilanovic war deswegen früh zu einer Auszeit gezwungen, die zu einem Wendepunkt werden sollte. Dormagen wurde besser, Dessau-Roßlau schlechter.

Flüchtigkeitsfehler bringen den DRHV immer wieder in Probleme

„Wir haben dann in der Abwehr zwar noch gut gestanden, aber Flüchtigkeitsfehler gemacht“, so Jungandreas. Das größere Problem war aber die Offensive, vor allem der Torabschluss. Der Cheftrainer ging mit seinen Spielern hart ins Gericht:  „Damit sind wir umgegangen wie eine B-Jugend-Mannschaft. Wir haben nur geworfen, in der Hoffnung, dass der Ball reingeht, und ohne alles, was wir haben, reinzusetzen.“

Zur Pause war die Dessau-Roßlauer Handballwelt dennoch noch halbwegs in Ordnung. Zwar lag der DRHV mit 12:14 hinten, allerdings war das kein Rückstand, der  nicht aufzuholen gewesen wäre. Doch es war schnell zu sehen, dass Jungandreas’ Mannschaft an diesem Abend viel fehlte, um die Partie noch zu drehen. „In der zweiten Halbzeit war wenig zu sehen“, waren die ersten Worte des Trainers in der Analyse.

In den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit  hatte der Dessau-Roßlauer HV nur ein Tor erzielen können.  „Das Tempospiel war  nicht mehr da - und wir haben  zu viele Fehler gemacht“, haderte Jungandreas. Gerade einmal acht von 22 Angriffen fanden in der zweiten Halbzeit den Weg ins Tor. Die Aufbaureihe des DRHV erlebte fast durchweg einen rabenschwarzen Abend.  „Mit fünfeinhalb Spielern kann man kein Spiel gewinnen“, so Jungandreas. „Wir  müssen nach diesem Spiel hart mit uns ins Gericht gehen.“

DRHV muss in der Tabelle nach unten schauen - und am Sonntag gegen Konstanz gewinnen

Und: Dessau-Roßlau muss tabellarisch auch nach unten schielen. Mit 17:21 Punkten sei man zwar „noch auf der  sicheren Seite“, so der Cheftrainer, „aber wir  müssen jetzt aufpassen.“ Denn: „Jetzt gibt jeder Gas.“ Der DRHV muss wieder zur Stärke vom Saisonstart zurückfinden. Jungandreas nahm sein Team vor dem Duell mit dem Tabellen-17. Konstanz am Sonntag  in die Pflicht: „Hier muss gearbeitet werden, das haben wir heute vermissen lassen.“

DRHV: Ambrosius, Malek; Löser (2), Hrstka (4), Saleh, Sohmann (6/2), Bielzer, Schmidt, Danneberg (1), Neumann (1), Persson, Scheithauer (2), Emanuel, Seidler (2), Zahradnicek (2)