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Pokalserie 20/21 „eingefroren“ Gemischte Gefühle in Mansfeld-Südharz über die FSA-Entscheidung

Nach Beschluss des Fußballverbands Sachsen-Anhalt wird der laufende Wettbewerb ausgesetzt. Die ausgelosten Spiele sollen in der nächsten Saison steigen.

Aktualisiert: 26.4.2021, 10:19
In der zweiten Runde des Landespokals warf Amsdorf (weiß) den Oberligisten Zorbau aus dem Rennen
In der zweiten Runde des Landespokals warf Amsdorf (weiß) den Oberligisten Zorbau aus dem Rennen (Foto: Ralf Kandel)

Amsdorf/Riestedt

Jetzt herrscht Gewissheit, wenn es denn in Zeiten von Corona so etwas wie Gewissheit gibt: Seit Freitagabend steht fest, dass die Duelle im Fußball-Landespokal Sachsen-Anhalt zwischen Romonta Amsdorf und dem FC Merseburg sowie Alemania Riestedt und dem HFC zur Austragung kommen. Wenn auch nicht mehr wie ursprünglich geplant in der Saison 2020/21, so dann wenigstens im neuen Spieljahr. Der Vorstand des Fußballverbandes des Bundeslandes hat diese Entscheidung auf seiner Beratung beschlossen und sich damit, wohl erwartungsgemäß, für Variante drei der auf der Beratung zur Auswahl stehenden Möglichkeiten entschlossen.

Unzufriedenheit bei Alemania Riestedt

Ebenfalls zur Diskussion standen ein kompletter Abbruch der Pokalsaison ohne Ermittlung eines Pokalsiegers sowie ein Abbruch, nach dem im Losverfahren der Pokalsieger ermittelt werden sollte. Nun also wird die Pokalserie 20/21 „eingefroren.“ Das heißt, die ausgelosten Begegnungen werden im kommenden Spieljahr nachgeholt. Einen „Pokalsieger“ wird es trotzdem geben. Der Gewinner des FSA-Pokals und damit der Teilnehmer an der ersten Runde des DFB-Pokals wird in einem Ausscheidungsspiel zwischen den beiden Drittligisten 1. FC Magdeburg und Hallescher FC ermittelt. Das wiederum dürfte den Kreisoberliga-Kickern von Alemania Riestedt piepegal sein. Für sie ist es nur wichtig, dass die Partie gegen den HFC doch noch über die Bühne gehen kann. Wann und wo das sein wird, ist zwar noch völlig ungewiss, Hauptsache ist aber, die Riestedter bekommen das „Spiel ihres Lebens.“

Dennoch, so richtig rundum zufrieden ist man im Lager von Alemania nicht. „Klar sieht das auf den ersten Blick nicht schlecht aus. Aber was die Zukunft bringt, weiß keiner. Wir müssen die Entscheidung so hinnehmen, wir sind nun mal die Kleinen. Klar wollen wir gegen den HFC spielen. Aber nur mit Zuschauern, sonst wird das Ganze für uns ein Minusgeschäft“, so Riestedts Ortsbürgermeister und Fußball-Chef Helmut Schmidt.

Enttäuschung bei David Tretropp von Romonta Amsdorf

Mit gemischten Gefühlen hat David Tretropp die Ergebnisse der FSA-Beratungen zur Kenntnis genommen. Der Torhüter des Verbandsligisten Romonta Amsdorf, der mit seinem Team schon manche heiße „Pokalschlacht“ geschlagen hat, sagt: „Es war doch mal wieder mal klar, dass die Großen den Teilnehmer für den DFB-Pokal am Ende unter sich ausspielen. Wir Kleinen dürfen nur zuschauen. Dazu fällt mir nichts mehr ein.“ Dann fügt er enttäuscht hinzu: „Warum wir dann überhaupt noch im Landespokal spielen? Ich weiß es nicht. Im nächsten Jahr sind dann andere Vereine betroffen. Und der HFC und Magdeburg sind auch wieder dabei“, so Tretropp.

Mittlerweile gibt es auch bei einigen anderen Vereinen im Bundesland Diskussionen, die Drittligisten für den Landespokal nicht mehr zuzulassen. „Wir müssen darüber reden. Die Pandemie legt vieles offen, man sollte die Möglichkeit aufgreifen, über Veränderungen im Wettbewerb nachzudenken, so dass der Amateurfußball wieder zur Geltung kommt. Aus meiner Sicht ist dem DFB-Pokal seit geraumer Zeit die Romantik genommen worden“, sagt zum Beispiel Gregor Schoenecker, Geschäftsführer beim Oberligisten VfL Halle. So steht fest, dass trotz der nun gefundenen Regelung der Landespokal Sachsen-Anhalt auch in naher Zukunft für viel Gesprächsstoff sorgen wird. (mz/Ralf Kandel)