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VfL 96 kritisiert Aufstiegsregelung Abbruch hat juristisches Nachspiel

Aktualisiert: 18.4.2021, 20:36

Leipzig - In diesem Punkt sind sich alle Parteien einig: Der am Freitag beschlossene Saisonabbruch der Regionalliga Nordost sowie der beiden Oberligen des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) ist die richtige Entscheidung. Die damit einhergehende Regelung der Auf- und Abstiege in den Ligen ruft jedoch Widerstand hervor. Auch bei Oberligist VfL Halle 96, der in der Süd-Staffel der Oberliga nach nur neun absolvierten Spieltagen punktgleich mit dem Ersten Eilenburg ist, das direkte Duell 2:0 gewonnen hat - und jetzt nur wegen der um zwei Treffern schlechteren Tordifferenz nicht aufsteigt.

Um eine einheitliche Tabelle in den Ligen zu bekommen, soll die Quotientenregel angewendet werden. Dadurch steigt Viktoria Berlin in die 3. Liga auf. Aus der Regionalliga muss der Bischofswerdaer FV als Schlusslicht den Gang in die Oberliga antreten. Der Klub aus der Oberlausitz hatte ohnehin angekündigt, sich im Fall eines Abbruchs freiwillig zurückziehen zu wollen. Über den Aufstieg in die Regionalliga können sich die Oberliga- Spitzenreiter FC Eilenburg und der ehemalige Bundesligist Tasmania Berlin freuen.

Rechtliche Schritte gegen die NOFV-Entscheidung hatte der VfL 96 eigentlich bereits ausgeschlossen. Auf der Vereinshomepage heißt es nun aber: „Da sich gegen die Entscheidung des NOFV bereits Widerstand regt, wird der VfL Halle 96 das Geschehen weiterhin aufmerksam verfolgen und – so es nötig wird – auch selbst aktiv werden.“ Juristische Schritte angekündigt hat Wacker Nordhausen. Die Thüringer müssen nach aktuellem Beschluss nach nur acht Spielen aus der Oberliga Süd absteigen.

NOFV-Präsident Hermann Winkler hat Verständnis für mögliche rechtliche Anfechtungen. „Klagen ist ihr gutes Recht. Ich bin da überhaupt nicht böse. Auch wir können Fehler machen“, sagte der 57-Jährige am Samstag. Laut Winkler habe das Präsidium versucht, „möglichst rechtssicher zu handeln“.

VfL-Geschäftsführer Gregor Schoenecker begrüßt zwar mit Blick auf die pandemische Lage den Abbruch des Spielbetriebs: „Eine Fortsetzung der Saison wäre verantwortungslos gegenüber allen anderen Menschen in der Gesellschaft, die mit der Pandemie zu kämpfen haben“, sagte er. Zugleich äußerte Schoenecker aber Kritik an der Lösung der Aufstiegsfrage: „Am Ende sollte aber die Fairness siegen.“ Diese vermisst VfL-Trainer René Behring ebenso: „Eine solche Entscheidung ist ein Schlag ins Gesicht für die Mannschaft und das Trainerteam. Sie ist für mich nicht tragbar.“

Aus der Verbandsliga Sachsen-Anhalt soll übrigens Tabellenführer Einheit Wernigerode in die Oberliga aufsteigen. (dpa/mz)