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Mühsamer Sieg RBL: Mühsamer Sieg im Testspiel von Rasenballsport Leipzig gegen SD Eibar

Von Martin Henkel 06.08.2016, 19:17
Gelungener Pass von Ken Gipson.
Gelungener Pass von Ken Gipson. GEPA pictures/Andreas Pranter

Grassau - RB Leipzig hat am Samstag frühen Abend sein sechstes Testspiel bestritten. Es sahen gut 300 Menschen zu, darunter 30 Leipziger, die Temperaturen waren mild, der Himmel wolkig, der Rasen exzellent geschnitten – und der Gegner etwas zum Wohlfühlen.

Dachte man, die Sociedad Deportiva Eibar ist ein spanisches Bantamgewicht, seit zwei Jahren in der Primera Division, aber immer mit einem Bein in der Segunda Division, eine Etage darunter, wo Eibar mit 18 Jahre währender Präsenz immer noch den Anwesenheitsrekord hält.

Und dann stand es nach 45 Minuten bereits 0:2 – und RB hatte große Mühe, das Spiel noch zu drehen, gerade so. Sie drehten die Partie mit drei Toren in den zweiten 45 Minuten.

RB-Trainer Ralph Hasenhüttl hatte sich auf einen vergnüglichen Test eingestellt. Er schonte sein Stamm-Personal und schickte seine zweite Garde ins Feld gegen einen Gegner, der mit Bestbesetzung antrat, in der Anfangsformation bestückt mit Zugang Bebe von Benfica Lissabon und Zugang Pedro Leon, der vom Absteiger FC Getafe kam, davor aber die Nachwuchsabteilungen von Real Madrid durchlaufen hat und ein Jahr auf der Bank der Profis saß.

Vor allem Bebé machte der RB-Viererkette zu schaffen. 35 Minuten brauchte der Portugiese, um sich in Position zu bringen, und zwei Minuten, um zwei Mal zu treffen. Das erste Tor erzielte er aus der Ferne, der Ball schlug im rechten oberen Eck ein (35.).

Beim zweiten Tor vollendete er eine Flanke von Pedro Leon aus einem Meter mit dem Vollspann, dieses Mal ins linke obere Eck (37.).

RB Leipzig gegen SD Eibar: Spanier dominieren erste Halbzeit

Dahin war um 19.07 Uhr die schöne Serie der Leipziger. Fünf Spiele lang stand eine glänzende Null, jetzt waren es in 120 Sekunden gleich zwei Gegentore.

Verdient erwirkt hatten die Spanier ihre Führung nicht, aber sie ist folgenreich gewesen. Hasenhüttls 4-2-2 erwies sich als wenig wirkungsvoll. Weder konnte RB das Spiel dauerhaft kontrollieren, noch wirklich gefährlich kontern. Die Partie war eine Mischung aus ein bisschen Pressing, ein bisschen Passspiel und ein bisschen Konterfußball. Drei Chancen sprangen für RB dabei heraus.

Boyd köpfte eine Flanke von Gipson über die Querlatte (19.), Diawusie setzte einen Hinterhaltpass ans Außennetz (28.), Demme schoss aus 20 Metern den anschließenden Eckenabpraller knapp vorbei (29.).

Die Spanier hätten zur Pause auch 3:0 führen können, Müller aber vereitelte die Vorentscheidung, er warf sich in eine weitere Direktabnahme von Bebe nach Flanke von Capa. Und leicht auch 4:0, Lejeune köpfte eine Ecke nur Zentimeter übers Tor.

Hasenhüttl durfte also hoffen, dass die zweiten 45 Minuten und seine erste Garde das Spiel noch drehen würden. Zur Pause wechselte er Forsberg, Keita und Orban ein, in der 58. Minute kam der Rest.

Und sofort sah das nach Erstligafußball aus, was RB den Spaniern entgegen stellte. Sie dominierten, sie kombinierten, jetzt funktionierte auch das frühe Anlaufen, sie pressten Eibar bereits am Strafraum. Aber sie trafen lange nicht. Forsberg schoss einen Freistoß knapp vorbei (56.), Keita scheiterte an Riesgo aus sechs Metern zentral (65.).

Erst aus dem Gedränge heraus fanden sie Anschluss an das 0:2, Sabitzer traf zum 1:2, wenig später glich Poulsen aus, vier Minuten vor dem Ende fälschte der eingewechselte Unai Elgezabal einen Schuss von Kalmar ins eigene Tor zum 3:2 ab.

Damit konnte Hasenhüttl leben, auch wenn das sechste Übungsspiel gegen einen spanischen Abstiegskandidaten mit zwei verschiedenen Formationen dem Österreicher endgültig eine  Erkenntnis lieferte, die ihm noch schlaflose Nächte bereiten wird. Die eine Garde ist bereit für die Erste Liga. Die zweite nicht. (mz)

RB Leipzig - SD Eibar 3:2 (0:2)

RBL: Müller (Coltorti, 46.) – Gipson (Schmitz, 58.), Fechner (Orban, 46.), Nukan (Ilsanker, 58.), Grauschopf (Halstenberg, 58.) – Demme (Kaiser, 58.), Khedira (Keita, 46.) – Diawusie (Kalmar, 58.), Bruno (Forsberg, 46.) – Boyd (Poulsen, 58.), Werner (Sabitzer, 58.)

SD Eibar: Riesgo – Capa, Ramis, Lejeune, Luna – Adrian (Galves, 54.), Dani Garcia, Rivera – Pedro Leon (Inui, 58.), Sergi Enrich, Bebé
Tore: 0:1 Bebe (35.), 0:2 Bebe (37.), 1:2 Sabitzer (73.), 2:2 Poulsen (76.), 3:2 Kalmar (86.)

So bewerten Ralph Hasenhüttl und Emil Forsberg das Spiel

Ralph Hasenhüttl: „Ich finde, wir haben es auch am Anfang nicht so schlecht gemacht. In der ersten Hälfte wurde die Mannschaft ein wenig unter Wert geschlagen. Nur der Gegner war eiskalt, und das haben wir auch nicht gut verteidigt. Aber wie anders sollst du auch die Spieler, die noch nicht so weit sind wie andere, auf ein höheres Niveau bekommen, als durch solche Gegner. In den letzten 30 Minuten haben wir dann richtig Gas gegeben. Und das war dann schon beeindruckend. Grundsätzlich haben wir im Vergleich zum Spiel gegen Turin kompakter gespielt, waren besser in der Ordnung, und haben es zum Schluss einfach gespielt.

Emil Forsberg: Wir hätten auch in den ersten 45 Minuten Tore schießen können. Da waren wir nicht clever genug. In der zweiten Hälfte haben wir es dann richtig gut gemacht, hatten Tempo und waren treffsicher. Das war jetzt schon ein richtig gutes Niveau.