RB Leipzig RB Leipzig: Wie der HFC vom Rückzug der U 23 profitieren könnte

Halle (Saale)/Leipzig - Stefan Böger war überrascht. Sehr sogar. Verständlich. Die Nachricht, dass Bundesligist RB Leipzig seine U 23 zum Saisonende abmelden würde, war zu diesem Zeitpunkt am Mittwochnachmittag gerade zwei Stunden alt. Also sagte der Sportdirektor des Halleschen FC solche Sätze wie: „Das ist ein komplexes Thema, da müssen wir uns erstmal Gedanken zu machen.“ Oder: „Wir beschäftigen uns ohnehin mit allen Regionalligen, da sehe ich für uns jetzt keinen neuen Sachverhalt.“
Ob da jetzt nicht zahlreiche talentierte, gut ausgebildete Kicker ab dem Sommer verfügbar und interessant für den Drittligisten werden? „Versuchen sie nicht, mir das in den Mund zu legen“, sagte Böger freundlich, doch bestimmt.
Dass Drittligisten aus der Region - gerade der unweit von Leipzig beheimatete Hallesche FC - nun ganz genau hinschauen werden, welche Spieler sich einen neuen Klub suchen müssen, versteht sich allerdings von selbst. Bei der Regionalligareserve von RB Leipzig, die nun als erster Absteiger feststeht, stehen echte Talente im Kader.
Junge Männer wie Federico Palacios Martinez zum Beispiel. Der 21 Jahre alte Stürmer hätte beim 0:1 am vergangenen Wochenende gegen Borussia Dortmund sogar beinahe für das Bundesligateam zum Ausgleich getroffen. In 18 Partien der laufenden Regionalligaspielzeit gelangen ihm bislang sieben Tore und zwei Vorlagen. Sein Vertrag beim Bundesligazweiten gilt noch bis Sommer 2018. Was aus ihm wird, bleibt abzuwarten. Genau wie beim talentierten Abwehrmann Ken Gipson (20 Jahre alt) oder Kapitän und Mittelfeldspieler Alexander Siebeck (23).
„Insgesamt werden durch diese Umstellung zwar weniger, dafür aber extrem begabte 19- bis 20-jährige Talente bei RB Leipzig spielen, die noch intensiver ausgebildet werden können und damit hoch qualifiziert auf Einsätze im Profibereich vorbereitet werden“, erklärte RB in einer Mitteilung.
Wann die Gedanken über mögliche Kandidaten aus dem Leipziger Lager konkret werden könnten? „Jetzt“, sagte HFC-Sportdirektor Stefan Böger, „konzentrieren wir uns erstmal auf unser Heimspiel am Samstag gegen Regensburg.“
Personalie bei RB Leipzig: Forsberg verlängert
Bundesliga-Rekordaufsteiger RB Leipzig hat seinen von europäischen Spitzenklubs heftig umworbenen Spielmacher Emil Forsberg langfristig an sich gebunden. Der schwedische Nationalspieler verlängerte seinen Vertrag beim Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga vorzeitig um ein weiteres Jahr bis 2022.
Im Gegenzug dürfte der 25-Jährige, der mit fünf Treffern und neun Torvorlagen maßgeblichen Anteil am Höhenflug der Sachsen hat, von einer kräftigen Gehaltserhöhung profitieren. „Emil ist ein absoluter Leistungs- und Sympathieträger bei RB Leipzig. Er spielt eine herausragende Bundesliga-Saison und fühlt sich im Verein und der Stadt rundum wohl“, sagte Sportdirektor Ralf Rangnick: „Die vorzeitige Verlängerung des Vertrages bestätigt noch einmal den Weg, den wir gemeinsam eingeschlagen haben und in den nächsten Jahren gehen wollen.“
Forsberg, der nach seiner Drei-Spiele-Sperre wegen einer Roten Karte im Spitzenspiel bei Bayern München (0:3) im Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den Hamburger SV wieder spielberechtigt ist, hatte sich vor seiner Zwangspause ins Notizbuch vieler Topklubs gespielt. Unter anderem sollen der FC Liverpool, der FC Arsenal und Juventus Turin ihr Interesse am Blondschopf hinterlegt haben.
Liverpool mit dem deutschen Teammanager Jürgen Klopp soll laut englischen Medien sogar ein konkretes 25-Millionen-Euro-Angebot für Forsberg abgegeben haben. Der Offensivspieler war vor zwei Jahren für knapp vier Millionen Euro von Malmö FF in die Messestadt gewechselt. „Ich fühle mich hier absolut richtig und wertgeschätzt und möchte mit RB Leipzig noch vieles erreichen“, sagte Forsberg: „Der Klub ist ambitioniert und hat ein riesiges Potenzial. Ich möchte meinen Teil zu einer weiterhin erfolgreichen Zukunft beitragen.“ (mz/dg/sid)