RB Leipzig RB Leipzig: Fußball nur für Marketingszwecke? So reagiert RBL-Trainer Ralph Hasenhüttl auf die Aussage von Borussia Dortmund-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke

Leipzig - RB Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl hat auf die neuesten Vorwürfe von Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gewohnt cool reagiert.
Dieser wurde einmal mehr zu den Umständen der Finanzierung des Aufsteigers RB Leipzig befragt. Das hat mittlerweile Tradition, weil Watzke gern austeilt gegen den Neuling und sich als Verfechter alter Fußballwerte wie Fan-Nähe, Mitbestimmung, Traditionspflege und dergleichen positioniert.
Watzke antwortete in „Sport Bild“: „Bei Rasenballsport, wie sie ja tatsächlich heißen, haben wir das erste Mal - auch im Gegenteil zu Hoffenheim oder Wolfsburg - den Fall, dass da nichts, aber auch gar nichts historisch gewachsen ist. Da wird Fußball gespielt, um eine Getränkedose zu performen.“
Ralph Hasenhüttl wurde damit am Mittwoch natürlich konfrontiert. Der Trainer von RB Leipzig ist seit seinem Amtsantritt im Sommer die Stänkereien gegen seinen Arbeitgeber gewohnt. Verdrießt es ihn? Mitnichten. Der Österreicher hat ein so bergiges Gemüt, dass ihn Watzkes Frotzelei nicht aus der Ruhe brachte.
Hasenhüttl hatte sogar Verständnis für den BVB-Mann. „Es gibt gerade kaum jemanden, der nicht zu uns befragt wird. Das passiert nun mal, wenn du oben in der Tabelle in eine gewisse Phalanx eindringst.“
Und er konterte Watzke: „Ich habe noch nicht eine einzige Sekunde das Gefühl gehabt, dass alles, was ich hier tue, einzig dem Zweck dient, mehr Dosen zu verkaufen. Ich habe ganz andere Gefühle, wenn ich hier zur Arbeit gehe. Ich sehe Menschen, die begeistert sind, ich sehe die Euphorie, die wir mit der Art, wie wir Fußballspielen, erzeugen. Man soll uns auch schon die Möglichkeit geben, die Menschen mit unserem Fußball glücklich zu machen.“
Topspiel gegen Bayer Leverkusen am Freitag
Abgehakt. Anti-RB-Einlassungen haben Hasenhüttl noch nie sonderlich erregt. Nicht, dass er sie lächerlich findet, aber sie berühren seine Arbeit nicht. Und er hält ihnen entgegen, dass RB Leipzig gerade aus ganz anderen Gründen im Gespräch sei. „Das Schöne ist, dass man sich hauptsächlich darüber unterhält, wie wir Fußball spielen. Dass Menschen einfach sagen, da schauen wir zu, da wird was geboten, da geht es zur Sache, da sind Emotionen drin.“
Die nächste Show mit dem Neuling findet Freitagabend statt. RB muss zu Bayer nach Leverkusen. Es ist das Topspiel des Wochenendes neben dem Traditionsduell BVB gegen den FC Bayern (Samstag, 18.30 Uhr). Und die Tabellenführung ist drin, RB ist punktgleich mit den Bayern Tabellenzweiter.
Hasenhüttl freilich interessiert die weniger. Genauer gesagt, sie interessiert ihn null. „Wir haben genug damit zu tun, uns auf Bayer vorzubereiten“, sagte der Trainer. „Bayer hat zuletzt wieder gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist. Und dass sie andere Ansprüche haben als wir. Vor der Saison wurden sie als geheimer Bayern-Jäger gehandelt. Sie werden alles dran setzen, uns zu schlagen. Das wird eine riesige Herausforderung für uns.“
Aber Hasenhüttl ist natürlich bei Verstand und weiß, dass die mögliche Führung in der Meisterschaft ein Thema ist. Außerhalb der Mannschaft. Außerhalb des Vereins. „Klar, wir haben das einzige Spiel Freitagabend und die Tabelle gibt das nun mal her.“ Aber: „Für uns geht es darum, ungeschlagen zu bleiben. Und wo ein Punkt ist, da sind auch drei.“
(mz)