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Peter Gulacsi vs. Pepe Reina Peter Gulacsi vs. Pepe Reina: Wiedersehen mit dem Lehrmeister

Von Ullrich Kroemer 14.02.2018, 20:18
RB Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi.
RB Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi. imago sportfotodienst

Leipzig/Neapel - RB Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi hat dieser Tage vor dem Spiel bei der SSC Neapel mal wieder an ein besonderes Souvenir gedacht: ein Paar Torwart-Handschuhe, inzwischen elf Jahre alt.

Nicht irgendwelche Handschuhe, sondern welche, die einst Pepe Reina trug. „Bevor ich nach Liverpool ging”, berichtet Gulacsi im Gespräch mit der MZ, „habe ich ein paar Handschuhe von Pepe bekommen, um mich zu überzeugen, dorthin zu wechseln.”

Mit Erfolg. Der damals 17 Jahre junge Ungar wechselte von seinem Heimatklub MTK Budapest zum großen LFC an den Mersey River. Ein „schönes Geschenk am Anfang” sei das gewesen, sagt Gulacsi. „Es war für mich eine große Ehre, in so jungen Jahren mit so einem großen Torwart mittrainieren zu dürfen.

In dieser Zeit – insbesondere in den ersten drei Jahren – war er einer der besten drei Torhüter auf der Welt.” Sechs Jahre schunden sich beide Seite an Seite im Torwarttraining; „Pepe Reina wurde ein richtig guter Freund”, sagt „Pete”. Eine eher seltene Aussage im Profifußball.

An diesem Donnerstag nun, fünf Jahre nach dem gemeinsamen Abschied aus Liverpool treffen sich die Kollegen von einst als Kontrahenten wieder. Reina hält nun bei der SSC Neapel den Kasten so sauber, dass der Tabellenführer der Serie A bislang nur 15 Gegentore kassierte.

Auch mit 35 Jahren ist der gebürtige Madrilene, der beim FC Barcelona ausgebildet wurde, noch internationale Klasse. „Auch wenn er schon ein bisschen älter ist, ist er immer noch schnell”, warnt Gulacsi.

Von ihm lernte er unter anderem, wie „man sich mit so kleinen Steps im Tor bewegt”. Als Fußballer sei Reina „extrem gut, seine Qualität im Eins gegen Eins ist überragend”, seine Strafraumbeherrschung sei „sehr mutig”.

Gulacsi weiß, dass sich „unser Torwartstil schon vom Körper her etwas unterscheidet”, doch vor allem lernte des damalige Talent von einem der Stars der Szene „wie er sich auf Spiele vorbereitet hat und wie er mit der Belastung umgegangen ist”, berichtet Gulacsi.

Noch immer bewundernd erzählt er von den kleinen Wettbewerben, die die Liverpooler Torhüter damals nach dem Training untereinander austrugen: „Latte schießen oder Elfmeterschießen.

Reina sei fast immer der Beste und Ehrgeizigste in diesen Spielchen gewesen, „ihn im Elfmeterschießen zu schlagen, war eine große Ehre”, erinnert sich der RB-Schlussmann.

Als nun das Europapokal-Duell zwischen Neapel und Leipzig ausgelost wurde, schrieben sich Lehrling und Lehrmeister von einst Nachrichten hin und her. Nur einmal haben sie sich seither getroffen, in der VIP-Loge von Bayern München, wo Reina ein Jahr als Ersatzkeeper auf der Bank saß.

Nun treffen sie sich auf Augenhöhe auf dem Rasen wieder, und Leipzigs Hüter hat einen Tipp für die RB-Schützen parat: „ins Kreuzeck” sollten Timo Werner & Co. zielen. Und Peter Gulacsi wird die Gelegenheit sicher nutzen, um sich von seinem Idol von einst ein Paar neue Handschuhe zu besorgen. (mz)