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Sieg-Torschütze gegen RBL Mario Gomez über Sieg gegen RB Leipzig: "Man kann auch im Abstiegskampf gut Fußball spielen

12.03.2017, 07:00
Mario Gomez jubelt nach dem 0:1 Sieg gegen RB Leipzig.
Mario Gomez jubelt nach dem 0:1 Sieg gegen RB Leipzig. dpa-Zentralbild

Leipzig - Leipzig – Mario Gomez war nach seinem Tor zum 1:0-Auswärtserfolg des VfL Wolfsburg gegen RB Leipzig der gefragteste Mann in den Stadionkatakomben. Der Nationalstürmer über die Strategie der Wolfsburger, den neuen Trainer Andries Jonker und das Duell gegen Kumpel Marvin Compper.

Herr Gomez, haben Sie die Leipziger heute mit Leipziger Mitteln geschlagen?
Mario Gomez: Nö, wir haben die gesamte Woche über einen guten Plan verfolgt und uns hier wirklich etwas ausgerechnet. Der Trainer hat ja gesagt, dass wir hierher fahren, um zu gewinnen. Das hat er nicht nur gesagt, um den Spielern Selbstbewusstsein zu geben, sondern so haben wir die gesamte Woche über trainiert.

Worauf hat Sie Andries Jonker eingestellt?
Gomez: Wir wussten bis ins Detail, wie Leipzig spielt. Sie spielen ihr Pressing und die Pässe durch die Mitte überragend. Da muss man sehr kompakt dagegenhalten und den Ball nicht gleich wieder verlieren, wenn man ihn mal hat. Das haben wir heute sensationell gemacht. Wie viele Risikobälle wir aus engen Situationen heraus gespielt und die Seite gewechselt haben, war grandios. Wir haben dieses Spiel verdient gewonnen.

Was hat Ihnen besonders gefallen?
Gomez: Das Schönste am heutigen Tag, war neben den drei Punkten die Spielanlage, wie wir unseren Plan umgesetzt haben. Man kann auch im Abstiegskampf gut Fußball spielen, wenn man Dinge gut vorbereitet und an sich glaubt. Das haben wir heute geschafft.

War ein solch erarbeiteter Sieg das nötige Ausrufezeichen im Abstiegskampf?
Gomez: Wie gesagt, das war verdient heute. Bremen hat vor zwei Wochen durch Zufall gegen uns gewonnen. Aber der Sieg heute war kein Zufall. Wir haben die ganze Woche genau das trainiert, was wir heute gespielt haben. Umso mehr freut es mich, dass wir das so gut auf den Platz bekommen haben. Das war in der Vergangenheit oft anders.

Wie hat Andries Jonker das bewirkt?
Gomez: Eine ganz große Qualität unseres neuen Trainers ist seine Penetranz. Er übt mit uns so lange, bis die Dinge so sind, wie er es sich wünscht. Er gibt nicht nach, egal, ob ein 18-Jähriger oder ein 35-Jähriger vor ihm steht. Wenn man dann im Hinterkopf hat, dass die einstudierten Lösungen auch funktionieren, setzt man sie aus der Intuition heraus auch im Spiel um.

Hat der Trainer durch diese Penetranz eine gewisse Leichtigkeit bei Ihnen bewirkt?
Gomez: Wir Spieler stehen auf dem Platz, aber der Trainer gibt die Marschroute vor. Man braucht sich doch nur mal Leipzig anschauen. Die haben heute mit acht Spielern angefangen, die im vergangenen Jahr noch 2. Bundesliga gespielt haben und sind jetzt Zweiter der Bundesliga. RB hat sicher nicht die meiste Qualität, aber sie haben einen ganz klaren Plan. Das, was sie machen, machen sie überragend. Natürlich haben sie auch zwei, drei richtig gute Kicker dabei, aber die haben wir auch. Wir könnten eigentlich viel, viel besser sein, und glauben jetzt wieder daran, dass wir die Dinge auch in unserer Situation so lösen können, dass wir nicht nur blind nach vorn spielen und kämpfen, sondern dass wir das Heft auch selbst in die Hand nehmen. Das freut mich.

Wie war es gegen Ihren guten Kumpel Marvin Compper zu spielen?
Gomez: Immer schwierig, Marvin ist sehr intelligent, er antizipiert sehr gut. Deswegen bin ich sehr froh, dass es heute mit einem Tor geklappt hat und dadurch auch mit dem Sieg. Ich wünsche Marvin, dass er die Saison mit Leipzig gut zu Ende spielt und sie genauso weitermachen wie bisher. (mz)

Das Interview wurde in der Mixed Zone von Ullrich Kroemer aufgezeichnet.