Niederlage gegen Frankfurt Niederlage gegen Frankfurt: MBC-Wölfe erwischen rabenschwarzen Tag
Leipzig - Appetit auf erstklassigen Basketball sollte das Spiel machen. Deswegen war der Mitteldeutsche Basketball Club (MBC) für sein Heimspiel gegen die Fraport Skyliners aus Frankfurt am Main Samstagabend nach Leipzig gezogen. Das Leipziger Publikum, das sonst nur Drittliga-Basketball zu sehen bekommt, sollte für die Partien im Januar und März gegen Pokalsieger Alba Berlin und Meister Bayern München heiß gemacht werden, damit es dann ein ausverkauftes Haus in der Arena Leipzig gibt. Doch zur Werbung taugte das MBC-Spiel nicht. Verkrampft und mit der schlechtesten Saisonleistung gaben die Wölfe aus Weißenfels gegen Frankfurt vor 3 450 Zuschauern mit 62:73 klein bei.
Wenn der MBC am 24. Januar gegen Berlin und am 8. März gegen München ein volles Haus haben möchte, muss er in den nächsten Spielen an das anknüpfen, was er vor dem Frankfurt-Spiel mit sieben Saisonsiegen bereits geleistet hat. Gegen die Fraport Skyliners, die von Verletzungen geschwächt anreisten, blieb der MBC nicht nur weit unter den Erwartungen der Fans, sondern eben auch deutlich unter seinen Möglichkeiten.
Standhardinger außer Tritt
MBC-Center Oliver Clay redete daher auch nicht um den heißen Brei herum: „Wir haben als Team nicht gut funktioniert, das Zusammenspiel hat nicht wie sonst geklappt.“ Der in den ersten acht Spielen starke Christian Standhardinger zeigte sich vollkommen außer Tritt. Lediglich sechs Punkte steuerte er bei. „Ich spiele im Moment schlecht, treffe die falschen Entscheidungen, ich muss wieder besser werden, damit ich der Mannschaft helfen kann“, schätzte er selbstkritisch und ziemlich geknickt nach dem Spiel ein.
Aber Standhardinger war kein Einzelfall. Auch die anderen Profis reichten nicht an ihr sonst gezeigtes Können heran. Am nächsten kam dem vielleicht noch Patrick Richard mit zehn Punkten als bester Werfer. Er war der einzige, der zweistellig punktete, was sonst gleich vier oder fünf Akteure schafften. So wechselte Trainer Silvano Poropat ziemlich schnell einmal komplett durch. Aber auch die zweite Reihe hatte keine Lösungsansätze zu bieten. Die Wölfe blieben ohne Biss.
In den wichtigsten statistischen Wertungen hatte der MBC gegen Frankfurt das Nachsehen. Nur 46 Prozent der Wurfversuche gingen in den Korb, bei Frankfurt waren es 62 Prozent. 14 Rebounds (vom Korb abprallende Bälle) angelten sich die Gastgeber, 28 die Gäste. Frankfurt war da und in anderen entscheidenden Situationen jeweils wacher und leitete so immer wieder schnelle Gegenstöße ein.
Allerdings spielten auch die Gäste keineswegs überragend. Deshalb hielt sich der Rückstand des MBC bis zur Halbzeit auch in Grenzen. 13:14 hieß es nach dem ersten Viertel, 28:31 zur Pause. Trotz eines 10:0-Laufs der Frankfurter im dritten Viertel lag der MBC selbst vor dem Schlussabschnitt bei 47:51 noch in Schlagdistanz.
Oft in Zeitnot
Aber dann wollten es die Malte Schwarz und Co. mit der Brechstange erzwingen. Doch sie liefen sich immer wieder in der Defensive der Frankfurter fest, fanden keine guten Wurfpositionen oder kamen in Zeitnot. MBC-Trainer Silvano Poropat zeigte sich später - wie stets - als Mann der klaren Worte: „Frankfurt hat verdient gewonnen. Es wäre verfehlt, über verpasste Chancen oder Pech zu reden. Wir haben keine gute Leistung gezeigt.“ Frankfurt habe gut verteidigt und sei mehr bereit gewesen, die Ärmel hochzukrempeln.
Es hätte ein großer Sieg werden können, „so wurde es zum Glück nur eine kleine Niederlage“, meinte Poropat. Er wollte damit keineswegs den Sieg der Frankfurter kleinreden, sondern verdeutlichen, dass der MBC bei sieben Siegen und nun drei Niederlagen immer noch eine sehr gute Saison spielt. Nach vorn zu schauen, das sei jetzt angesagt. Das tut auch Not. (mz)
