Naumburger Sporttage Naumburger Sporttage : Heißer Kampf um Rio-Tickets

Naumburg - Zwar werden erst nach dem Weltcup, der am 7. Mai in Rom stattfindet, die letzten Meldungen in Naumburg eingehen, aber schon jetzt steht fest: Beim traditionellen Straßengehen in der Domstadt am Sonntag, 22. Mai, werden Athleten von allen Kontinenten vertreten sein. Susi Metzner, im Organisationskomitee für den internationalen Teil der Naumburger Sporttage zuständig, hat bereits Startzusagen aus 21 Ländern erhalten.
Größter Pluspunkt für einen Start in Naumburg: Hier können die Geher aus aller Herren Länder auf einer bekanntermaßen recht schnellen Strecke noch die Norm für die Olympischen Spiele in diesem Jahr in Rio de Janeiro unterbieten - über 20 und über 50 Kilometer. „Wir freuen uns auf spannende Wettkämpfe. Besonders bei den Mexikanern geht es sehr eng zu“, berichtet Sporttage-Organisationsleiter Mario Brandt. „Vier Athleten aus diesem Land haben bereits die Norm für Olympia, aber nur drei erhalten ein Ticket nach Rio. Da will man natürlich noch mal eine schnelle Zeit anbieten.“ In Naumburg starten werde zum Beispiel der Mexikaner Eder Sánchez, der schon 2004 beim Weltcup in der Domstadt war und damals Zweiter der Junioren über zehn Kilometer wurde und Gold mit der Mannschaft holte. Seine größten Erfolge waren WM-Bronze 2009 in Berlin und Rang sechs bei Olympia 2012 in London über 20 Kilometer.
Gemeldet für Naumburg hat inzwischen auch die Australierin Claire Tallent, die mit einer 20-Kilometer-Bestzeit von 1:28:53 Stunden anreist und von ihrem Mann Jared trainiert wird. Dieser ist kein Unbekannter hierzulande. Drei Medaillen bei Olympischen Spielen und zweimal WM-Edelmetall gehören zu seinen Meriten. Sein persönlicher Rekord über 50 Kilometer steht bei 3:36:53 Stunden.
Die erwachsenen deutschen Geher werden am 22. Mai ihre nationalen Meister auf der 20-Kilometer-Strecke ermitteln. Über diese Distanz haben drei Athleten das Olympia-Ticket bereits in der Tasche: Christopher Linke, Hagen Pohle und Nils Brembach.
Unterboten haben sie die Norm Anfang April im tschechischen Podebrady. Dort weilte - auf Einladung des örtlichen Veranstalters - auch Mario Brandt, zusammen mit der Naumburger Sporttage-Gesamtleiterin Heike Börner und anderen Mitgliedern des hiesigen Organisationskomitees. „Wir haben über eine Zusammenarbeit mit Podebrady diskutiert, wollen künftig unsere Kräfte bündeln, könnten uns zum Beispiel eine gemeinsame Cupwertung vorstellen“, so Brandt. „Uns würde dadurch eine finanzielle Mehrbelastung in Höhe von etwa 4000 Euro entstehen.“ Man sei offen für alles, aber im Vordergrund stehe ein abgesicherter Haushalt. Nach den Naumburger Sporttagen sollen die Verhandlungen mit den tschechischen Ausrichtern intensiviert werden.
„Für den 22. Mai, für das 47. Internationale Naumburger Straßengehen, wünschen wir uns vor allem zahlreiche Zuschauer“, so Mario Brandt. „Die Athleten verdienen es, lautstark angefeuert zu werden.“