Mitteldeutscher BC Mitteldeutscher BC: Hoher Sieg wie eine Niederlage

Weißenfels - „Ich war gerade in der Kabine bei den Jungs. Von der Stimmung her fühlte sich das eher nach einer Niederlage an“, meinte Nandor Kovacs, Trainer der MBC-Jungwölfe, nach dem deutlichen 83:68-Sieg in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) gegen den RSV Eintracht Stahnsdorf.
Warum die Enttäuschung trotz des hohen Sieges dennoch da war, zeigt ein Blick auf die Tabelle und auf den Spielverlauf. Denn der Dritte, der Mitteldeutsche BC, hätte mit mindestens 19 Punkten gegen Stahnsdorf gewinnen müssen, um den direkten Vergleich für eine bessere Ausgangslage in der Hauptrunde für sich zu entscheiden. Und so ein Sieg war auch durchaus im Bereich des Möglichen. Doch nach dem Dreier von Ralph Hounou, der mit 23 Punkten bester Spieler auf dem Platz war, waren die Gastgeber in der Stadthalle Weißenfels völlig von der Rolle. Eine 81:57-Führung wurde leichtfertig verspielt, so dass Stahnsdorf noch verkürzen konnte. „Die Spieler waren nervös in der ungewohnten Umgebung der großen Stadthalle“, sagte Kovacs. Normalerweise spielen die Jungwölfe in der überschaubaren Halle des Sportgymnasiums in Halle.
MBC legt los wie die Feuerwehr
Dabei legte der MBC los wie die Feuerwehr. Nach dem 5:0 nahm Stahnsdorf früh die erste Auszeit. Doch den Lauf der Gastgeber konnte diese auch nicht stören. Zahlreiche Ballverluste nutzten die Jungwölfe, um sich schon bis zur ersten Viertelpause auf 28:12 abzusetzen. Das setzte sich nahtlos im zweiten Spielabschnitt fort, in dem der MBC seine Führung, auch dank zahlloser verworfener Freiwürfe der Gäste kontinuierlich ausbauen konnte. Selbst der angeschlagene Topscorer Michel Radestock, der mit einem Fingerbruch an seiner Wurfhand ins Spiel gegangen war, konnte erfolgreich punkten und kam am Ende immerhin auf zehn Zähler. Zur Halbzeit war beim 48:30 das Wunschergebnis von mindestens 19 Punkten Vorsprung fast erreicht.
Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhten Hounou, Lorenz Bank und Manuel Gleau auf 56:32 - die höchste Führung. Und da Stahnsdorf nun ziemlich unkontrolliert spielte, schien es, als ob die Entscheidung bezüglich der hohen Differenz endgültig gefallen war. Doch die Gäste berappelten sich noch einmal und profitierten von der schwachen Schlussphase der MBC-Jungwölfe. „Die letzten fünf Minuten waren schlecht. Da haben wir uns teilweise nicht an den Plan gehalten. Aber das ist natürlich auch ein Lernprozess der jungen Spieler, was ja nicht unwichtig für die Zukunft ist“, so Kovacs. Nächste Woche geht es zum Vierten nach Gotha, „und das wird noch mal sehr schwer.“ (mz)