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Vor Spiel gegen Saale Bulls Vor Spiel gegen Saale Bulls: Warum Ivan Kolozvary so wichtig für EHC Bayreuth ist

Von Enrico Werner 21.03.2016, 19:57
Ivan Kolozvary im Trikot des EHC Bayreuth
Ivan Kolozvary im Trikot des EHC Bayreuth Peter Kolb

Halle (Saale) - Der Gang zwischen den kleinen Buden auf dem Marktplatz war Ivan Kolozvary wohl vertraut. Es war im vergangenen Dezember. Der Slowake war sozusagen auf den Spuren der eigenen Vergangenheit.

In Halle besuchte er Michal Schön, und mit dem alten Kumpel zog es ihn natürlich auf den Weihnachtsmarkt. „Mit Michal verstehe ich mich gut. Auch wegen der Sprache und der Mentalität“, erzählt Kolozvary. Schön ist Deutsch-Tscheche. Kolozvary Slowake. Und die beiden plauderten natürlich über ihre gemeinsame Eishockey-Zeit in Halle.

Anderthalb Jahre in Halle

Am Dienstag werden sich die beiden auf dem Eis wiedersehen. Der EHC Bayreuth empfängt im Viertelfinale der Oberliga-Playoffs die Saale Bulls. Und die Hallenser treffen in Oberfranken gleich auf zwei alte Bekannte. Verteidiger Daniel Sevo und eben Ivan Kolozvary.

Beide standen in der Saison 2012/2013 für Halle auf dem Eis. Kolozvary kam im Dezember 2011 und war einer der Helden, die die Saale Bulls in der gleichen Saison bis ins Playoff-Halbfinale brachten. Besser waren die Bullen nie.

Daniel Mischner klingt noch heute betrübt, wenn er von damals erzählt. „Den Vertrag mit ihm aufzulösen war uns schwergefallen“, erzählt der Präsident der Saale Bulls. „Doch durch das Hochwasser war das eine schwierige Zeit.“ Der Verein musste den Etat kürzen und sparen. Kolozvary musste gehen. Sportlich und menschlich ein Verlust. „Er war sehr bescheiden, ruhig und sehr umgänglich“, sagt Mischner. „Ein sehr talentierter Mittelstürmer.“

Kolozvary wollte damals gar nicht weg. Doch er musste. Und so wurde der Vater eines anderthalbjährigen Sohnes ein ebenso wichtiger Spieler in Bayreuth. Seit jetzt drei Jahren spielt Kolozvary bei den Tigers. „Ich bin hier in Bayern sehr zufrieden“, sagt er. Und Dietmar Habnitt, der Teammanager der Franken stellt klar: „Er ist unser Kopf und unverzichtbar. Er hat große Qualitäten, ein großes Eishockey-Verständnis, arbeitet auch nach hinten.“

In Anspielung an Bayreuth und seine Opern-Tradition möchte man fast sagen: Der fliegende Slowake, der den EHC durch die stürmischen Playoffs führen muss. Denn die Statistik bestätigt seine Rolle ja eindrucksvoll. 23 Tore und 37 Vorlagen konnte Ivan Kolozvary in der Hauptrunde vorweisen. In den drei Spielen der Playoffs kam der 33-Jährige bisher auf zwei Tore und sieben Vorlagen.

Vielen gilt der Slowake als vielleicht bester Stürmer, der je das Trikot der Saale Bulls getragen hat. Kolozvary jedenfalls freut sich auf das Duell mit den „alten Kollegen“, wie er sagt. „Halle ist kein leichter Gegner. Die haben gute Spieler.“

Ansonsten tun sich die Vereine jedoch schwer mit Einschätzungen. Noch nie haben die beiden Teams die Eishockey-Schläger gekreuzt. Große Unbekannte treffen da aufeinander. „Wir haben uns Videomaterial angeschaut“, sagt Habnitt. „Halle hat einen sehr guten Torhüter.“ Auch Matt Abercrombie, Jakub Langhammer und Danny Albrecht sind ihm aufgefallen.

Dünne Personaldecke bei Bayreuth

Bayreuth hat dagegen Personalprobleme. Der sowieso auf Kante genähte Kader wurde im Playoff-Achtelfinale gegen Deggendorf doppelt geschwächt. Erst fiel Stürmer Michal Bartosch mit einer Hüftverletzung aus, dann folgte Urgestein Sebastian Mayer in der Abwehr mit einer Handverletzung. Beiden wurde eine längere Pause verordnet. Bayreuth hat somit nur noch fünf Verteidiger.

Doch besonders der Ausfall von Bartosch vorne wiegt schwer. Er war in der Hauptrunde mit 23 Toren und 46 Vorlagen der fleißigste Scorer. „Das tut uns sehr, sehr weh. Er ist der beständigste Spieler, kann die Scheibe gut behaupten“, sagt Habnitt. Und weiß, dass ohne den besten Angreifer zwangsläufig der zweitbeste in den Fokus rücken wird. Eine große Last für den Ex-Hallenser Ivan Kolozvary.

So geht es weiter

Nach den liga-internen Playoffs findet nun die Verzahnung der Staffeln statt. Wie schon in den internen Runden richten sich die Ansetzungen nach der Hauptrunden-Tabelle und finden im Überkreuzvergleich statt. Der Bestplatzierte aus dem Norden gegen den am schlechtesten platzierten aus dem Süden. Der Zweite gegen den Dritten und so weiter. Das ergibt diese Paarungen:

Es gilt der Modus Best of Five. Heißt: Wer zuerst drei Siege hat, kommt ins Halbfinale. Das Heimrecht wechselt ab. Die besser platzierte Mannschaft hat zuerst Heimrecht. Für die Saale Bulls geht es so weiter:

Sollte dann noch kein Sieger feststehen, geht es so weiter:

Alle Partien sind für 20 Uhr angesetzt, Spiel 4 am 28. für 18 Uhr. (mz)