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Schwerer Schlag für MEC Halle Schwerer Schlag für MEC Halle: Saale Bulls verlieren gleich zwei Spieler

Von Fabian Wölfling 14.08.2020, 19:42
Johannes Ehemann (l.)
Johannes Ehemann (l.) Holger John

Halle (Saale) - Die Worte kommen langsam, die Stimme ist belegt. Der Blick trägt Trauer, das schwarze T-Shirt passt auch ins Bild. „Ich werde aufhören Eishockey zu spielen“, spricht Johannes Ehemann die entscheidenden Worte nach rund 30 Sekunden eines Videoclips, den die Saale Bulls am Freitag geteilt haben.

Weiter sagt der nun ehemalige Angreifer des Oberligisten: „Ich musste entscheiden, was für mich Priorität hat in den nächsten Jahren. Das ist die Kunst. Die Entscheidung fällt mir sehr schwer, weil Eishockey mein Leben ist.“

Künftig ist Ehemann also nur noch Künstler. Seit einigen Jahren malt, gestaltet und designt der 23-Jährige unter dem Namen „Jetrois“. Mit zunehmenden Erfolg. Was nun zur Entscheidung gegen den Sport führte.

„Bär war Top-Verpflichtung“

Für die Saale Bulls ist das ein schwerer Schlag. Nicht nur, weil Ehemann, seit 2015 spielte er für Halle, Publikumsliebling war. Mit Steven Bär hatte zuvor bereits ein weiterer Spieler seinen Vertrag aufgelöst. Deshalb klaffen nun gleich zwei Lücken im Kader.

Bär, der von den Selber Wölfen nach Halle kommen sollte, bat wegen eines Job-Angebots um Auflösung seines Vertrags. Auch der 27-Jährige hört mit Eishockey auf. „Das ist ein herber Einschnitt“, sagt Kai Schmitz, Sportchef der Saale Bulls und nach einem - aufgrund der Corona-Notsituation beschlossenen - Rücktritt vom Rücktritt weiterhin Spieler.

„Steven Bär“, so sagt es Schmitz, „war eine Top-Verpflichtung. Er war als einer unserer Top-Verteidiger eingeplant.“ Und: „Johannes Ehemann ist sportlich, aber auch menschlich ein Verlust“, sagt Schmitz. „Ich habe mich mit ihm sehr gut verstanden, in der Kabine wird was fehlen.“

Markt wird beobachtet

Groll hegt bei den Bulls wegen der vorhergesehenen Abgänge oder Nicht-Zugänge aber keiner. Auch Schmitz nicht. „Wir leben in ungewissen Zeiten“, betont er mit Blick auf die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf den Profisport. „Steven Bär hat eine Frau, ein kleines Kind. Er hat alles richtig gemacht, das sehr gute Job-Angebot anzunehmen. Auch Jo wünsche ich alles Gute mit seiner Kunst.“

Trotzdem sind die Saale Bulls nun wieder zum Handeln gezwungen. Eigentlich war der Kader komplett, nun besteht wieder Bedarf. Mindestens einen Spieler, gern auch zwei wollen die Bulls nun als Ersatz verpflichten. „Wir gucken, was der Markt hergibt“, sagt Schmitz. Im Moment aber: Nichts. „Gerade ist er leer gefegt. Wir sind daher in einer Lauerposition, müssen schauen, was noch passiert.“ So ist etwa weiter offen, ob die Hannover Indians und die Icefighters Leipzig die Zulassung für die Oberliga bekommen. (mz)