Saale Bulls Saale Bulls: Warum es im Angriff noch nicht rundläuft

Halle (Saale) - Der Blick auf die Statistik sollte für Freude sorgen. Eigentlich. Zwei Tore und drei Vorlagen konnte Michal Bezouska in den bisherigen sechs Partien in der Eishockey-Oberliga für die Saale Bulls beisteuern. Für den Angreifer ist das aber nicht genug: „Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Im letzten Jahr bin ich besser in die Saison gestartet. Und das mit einem Team, das nicht so einen guten Kader hatte“, erklärt der 31-Jährige, der vor der Saison von Ligakonkurrent Rostock nach Halle gekommen war.
Und erst recht nicht zufrieden ist er beim Blick auf die Tabelle. Da rangiert der MEC, der sich als Saisonziel das Erreichen des Halbfinals in den Playoffs gesteckt hat, nur auf Rang fünf. Und hat nach jeweils drei Siegen und Niederlagen nur halb so viele Punkte (9) wie Tabellenführer Herne.
Zu wenig Tore bei den Saale Bulls
Das Problem: das Toreschießen. Warum es in der namhaft besetzten Offensivreihe noch so klemmt, habe mehrere Gründe. Neben Pech und Nervosität auch den Fakt, „dass vor der Saison viele Spieler gekommen sind. Das braucht Zeit“, sagt Bezouska. Das größte Problem ist jedoch, dass „wir unsere Offensivaktionen nicht clever ausspielen. Mal passen wir, wenn wir schießen müssten, mal schießen wir, wenn ein Pass zu einem Mitspieler angebracht wäre“, nimmt er auch sich in die Pflicht.
Das Offensivspiel hatte zuletzt auch Trainer Herbert Hohenberger bemängelt, der bei seinen Spielern phasenweise zu viel Egoismus unterstellte: „Manche müssen noch begreifen, dass Eishockey ein Mannschaftssport ist“, monierte der 50-Jährige.
Krefeld und Duisburg warten am Wochenende auf die Saale Bulls
Doch es bringe nichts, den verpassten Situationen hinterher zu trauern, meint Bezouska. „Das macht es noch schlimmer. Stattdessen versuche ich die Situation abzuhaken und die nächste Möglichkeit zu verwandeln“, sagt der gebürtige Tscheche, der im Sommer auch die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten hatte. „Wir brauchen die nötige Lockerheit vor dem gegnerischen Tor. Dann wird es auch besser werden.“
Dass sie es besser können, wollen er und seine Teamkollegen nun am Freitag (19.30 Uhr) in Krefeld und am Sonntag zu Hause gegen Duisburg (18.15 Uhr) zeigen. Beide Mannschaften stehen im Tabellenkeller. Ein weiteres Sechs-Punkte-Wochenende ist da Pflicht. „Wir wollen alle Mannschaften schlagen. Aber wir sitzen nicht in der Kabine und gehen davon aus, dass wir sie weghauen. Die Liga ist so ausgeglichen, da kann jeder jeden schlagen“, sagt Bezouska. (mz)