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Saale Bulls  Saale Bulls : Sergej Stas ist das Gesicht des Aufschwungs

Von Christoph Lesk 21.01.2020, 10:24
Sergej Stas konnte in den vergangenen Spielen überzeugen.
Sergej Stas konnte in den vergangenen Spielen überzeugen. Holger John / VIADATA Photo

Halle (Saale) - Zeit zum Nachdenken und Einordnen hatte Sergej Stas mehr als genug. Erst um 01.30 Uhr in der Nacht von Sonntag auf Montag kamen der Eishockeprofi und seine Teamkollegen der Saale Bulls nach der über 600 Kilometer langen Fahrt aus dem niederländischen Tilburg wieder in Halle an.

Doch trotz der vielen Stunden im Bus ist sich Stas noch nicht völlig im Klaren, wie er die 4:5-Niederlage nach Verlängerung beim Tabellenführer der Oberliga im Nachgang betrachten soll. „Ich bin mit dem Punkt zufrieden. Tilburg hat eine gute Mannschaft, die zurecht da oben steht“, sagt der 28-Jährige. Aber: „Vielleicht wäre noch der Zusatzpunkt möglich gewesen.“

Saale Bulls halten gegen Tilburg gut mit

Denn nach einer Vorlage von Stas hatte Nick Miglio 46 Sekunden vor dem Ende das 4:4 erzielt und die Hallenser somit in die Overtime gebracht. Doch nur achtzehn Sekunden nach dem Wiederanpfiff hatten die Hausherren getroffen und das Spiel somit beendet. „Ich war enttäuscht, dass es so schnell vorbei war. Der Schuss war meiner Meinung nach noch abgefälscht, da hatten wir auch einfach Pech“, so Stas.

Dass der MEC im Nachbarland einen Punkt holt, ist - auch aufgrund der personell angespannten Situation - eine Überraschung. Und durch einen klaren 4:1-Erfolg gegen Hamburg bereits am Freitag können die Saale Bulls auf ein erfolgreiches Wochenende zurückblicken. Und somit auch die (Ergebnis-)Krise aus den vergangenen Wochen dem Anschein nach beenden.

Ryan Foster mit Sonderlob für Sergej Stas

Was auch mit Stas zu tun hat, wie Trainer Ryan Foster erklärt. Der gebürtige Weißrusse sei in den vergangenen drei Partien „einer der Besten gewesen. Er hat sehr konstant gespielt und viel Zeit auf dem Eis bekommen“, lobt ihn sein Coach. Er habe viel Talent in der Offensive und gewinnt viele Bullys, erläutert der Austro-Kanadier. „An der Scheibe ist er eine Macht“, so Foster. Sein Spieler sei immer in der Lage, „sich im Eins-gegen-Eins“ durchzusetzen.

Lob, das Stas gern hören wird. Vor allem weil der ehemalige weißrussische Nationalspieler, der im Sommer vom Zweitligisten Freiburg an die Saale gewechselt war, seine bisherigen Leistungen streng bewertet. „Ich vergebe viele Chancen“, sagt der Linkshänder, der bislang neun Treffer und 20 Vorlagen beisteuern konnte und damit im teaminternen Ranking auf dem vierten Platz steht. Mit mehr Effizienz vor dem Tor hätte er „dem Team noch mehr helfen können“, meint er.

Saale Bulls haben bald vier freie Tage

Aber, so beteuert es Stas wie alle Sportler, es zähle letztlich ohnehin nur der Erfolg mit der Mannschaft. „Was bringt es mir, wenn ich in jedem Spiel drei Tore erziele, wir aber jedes Mal verlieren“, fragt er rhetorisch. Doch Stas verspricht trotzdem, weiter „hart an mir zu arbeiten“, um die Trefferquote zu steigern.

Dafür hat er in dieser Woche noch am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag Zeit. Danach steht endlich die lang ersehnte Pause für die Bullen an. Nach 16 Duellen seit dem 1. Dezember ist das kommende Wochenende spielfrei. Von Freitag bis Montag gibt Foster seinen Profis frei. „Ich weiß noch gar nicht, was ich machen werde“, wirkt Stas mit der ungewohnt vielen Freizeit nahezu überfordert. „Vielleicht gehe ich spazieren oder mal shoppen. Ich könnte mir auch vorstellen, mich mit Freunden zu treffen.“ Nur so viel ist bereits sicher: „Nur auf der Couch liegen kann ich nicht.“ (mz)