Eishockey Eishockey: Saale Bulls unterliegen Leipzig Icefighters

Halle (Saale) - Am Montag wird ein wichtiger Brief auf den Weg von Halle nach München gehen. Absender sind die Saale Bulls, Empfänger ist der Deutsche Eishockey Bund (DEB). Der Inhalt: „Wir werden offiziell einen Antrag auf Mitgliedschaft im DEB stellen“, erklärt Geschäftsführer Holger Wilhelm. Denn nach der Ligen-Tagung am Samstag deutet sich an, dass die Oberligen Ost, West und Nord künftig unter dem Dach des DEB zusammengeführt werden zu einer Spielklasse. „Und um daran teilzunehmen, müssen wir Mitglied im DEB sein“, sagt Wilhelm.
Der Brief ist fraglos wichtig. Denn seit Sonntag ist so gut wie sicher, dass die Saale Bulls auch in der nächsten Spielzeit ein Drittliga-Team sein werden. Mit der 3:4-Niederlage im Eisdom an der Selkestraße gegen die Leipzig Icefighters und der ärgerlichen 2:3-Schlappe am Freitag gegen zehn Spieler der Moskitos Essen ist die Chance, die Aufstiegs-Playoffs zur DEL 2 noch zu erreichen, nur noch gering. „Mit jetzt drei Niederlagen wird es ganz, ganz schwierig“, meinte auch Trainer Ken Latta.
Das Derby gegen Leipzig, mit 2 083 Zuschauern ausverkauft, stand unter dem Motto Wiedergutmachung für die Saale Bulls. Doch die gestaltete sich gegen den Erzrivalen aus der Messestadt erwartungsgemäß schwer. Schon nach 163 Sekunden traf Thomas Vrba zur Führung für die Gäste, Georg Albrecht hatte zuvor gepatzt und die Scheibe im eigenen Drittel verloren. In der achten Minute erhöhte Florian Eichelkraut auf 2:0.
Es sprach für die veränderte Einstellung im Vergleich zur Essen-Blamage, dass der frühe Rückstand nicht zum Zusammenbruch der Hallenser führte. Eine schwere Hypothek aber war er sehr wohl. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, die haben gearbeitet auf dem Feld“, meinte Trainer Ken Latta. „Aber dann kriegst du zwei frühe Tore und rennst immer einem Rückstand hinterher.“
Die Differenz von ein bis zwei Toren zog sich wie eine Konstante durch das Spiel. Schon zwei Minuten nach dem Eichelkraut-Treffer erzielte zwar Mathias Vostarek, der zum besten Spieler der Partie gewählt wurde, nach guter Vorarbeit von Marvin Deske das 1:2. Doch wann immer die Saale Bulls trafen, Leipzig gelang es stets, den Vorsprung auf zwei Tore auszubauen. „Die sind eine erfahrene Mannschaft“, lobte Latta und räumte nach dem letzten Duell der Rivalen in dieser Spielzeit ein: „Sie waren in dieser Saison besser als wir.“
Das zweite Drittel war geprägt von einer Aufreger-Szene: Nach dem 3:1 durch Fabian Hadamik (29.) handelte sich Leipzigs Jannik Striepeke nach einem üblen Bandencheck gegen Marc Petermann eine Fünfminutenstrafe plus Spieldauerdisziplinarstrafe ein. Die Überzahl nutzte Philipp Gunkel zum Verkürzen (34.). Doch Petermann konnte nicht weitermachen. Gezeichnet von einem Cut unter dem linken Auge verfolgte er die Partie von außen. „Mir brummt der Kopf“, sagte er später, „sonst bin ich okay.“ Trotzdem muss der Verteidiger zum Check in die Klinik.
Das Petermann-Aus war die zweite Hypothek des Abends. Yannik Mund kam für ihn in die Abwehr und war in einigen Szenen ein großer Unsicherheitsfaktor. So konnte Leipzig (43.) erneut durch Vrba die Führung auf 4:2 ausbauen. Es war ein flacher Kullerschuss, bei dem Patrick Glatzel im Tor der Hallenser nicht gut aussah. „Patrick hatte heute nicht seinen besten Tag“, stellte Latta fest.
Troy Bigams Treffer zum Endstand kurz vor Spielende kam zu spät. So sind Halles Hoffnungen auf den Aufstieg klein geworden. Der zweite wichtige Brief, den die Saale Bulls schon abgeschickt haben, bleibt wohl bedeutungslos: Am Freitag hatte der Verein den Antrag auf Lizenzierung für die DEL 2 eingereicht. (mz)