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Blut, Krampf, keine Punkte Eishockey Oberliga: Saale Bulls offenbaren gegen Duisburg große Probleme

Von Christoph Lesk 22.10.2019, 09:41
Etwas benommen schaut der im Gesicht blutende Michal Bezouska zu Teamkollege Moritz Schug.
Etwas benommen schaut der im Gesicht blutende Michal Bezouska zu Teamkollege Moritz Schug. holger john

Halle (Saale) - Wie es zu dieser Situation kam, wusste Michal Bezouska später gar nicht mehr. Der Stürmer der Saale Bulls war am Sonntag im Duell der Eishockey-Oberliga gegen Duisburg bereits nach wenigen Sekunden gestürzt und hatte sich zwei Platzwunden über und unter dem linken Auge zugezogen. Mit blutigem Gesicht musste er vom Eis.

Die Wunde wurde vom medizinischen Personal aber direkt genäht, so dass Bezouska bereits im ersten Drittel unter dem Applaus der Fans zurückkam. „Ich habe ein paar Schmerzmittel bekommen. Und wenn der Arzt grünes Licht gibt, dann spiele ich auch“, sagte der 31-Jährige schmunzelnd.

Saale Bulls bleiben offensiv zu harmlos

Die Szene, die zur Verletzung führte, stand im Nachhinein sinnbildlich für einen unglücklichen und schmerzhaften Auftritt des Aufstiegsfavoriten, der das Duell mit 2:3 verlor. Zwar hatten die Saale Bulls mehr vom Spiel und auch mehr Torschüsse, zeigten sich in der Offensive aber dennoch viel zu harmlos, um gegen eine Mannschaft aus dem unteren Mittelfeld der Drittliga-Tabelle den fest eingeplanten Sieg einzufahren.

Zumal nicht nur die Angriffsreihe um den schwachen Mark Heatley enttäuschte. Auch die Defensive zeigte sich zu anfällig, kassierte Mitte des zweiten Drittels binnen einer Minute zwei Gegentore (29./30.). „Wir waren hinten viel zu unsicher. Wir dürfen im Spiel nichts Spektakuläres versuchen, müssen den Puck zur Not auch einfach mal weghauen“, sagte Moritz Schug.

Der Verteidiger hatte sein Team nach 31 Minuten während einer Unterzahl nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Duisburg wieder an die Gäste herangebracht. „Über das Tor kann ich mich nicht freuen, wir haben ja nicht gewonnen. Wir wollten ein Sechs-Punkte-Wochenende“, so der 22-Jährige.

Tor von Victor Knaub reicht nicht mehr zu Punkten

Doch auch in der Folge konnte der MEC seine Chancen nicht nutzen, traf zu oft die falschen Entscheidungen beim letzten Pass, verschleppte bei Angriffen das Tempo, oder scheiterte am gegnerischen Keeper, den Schug jedoch nicht als zu gut einstufte: „Wir haben den Torhüter gut geschossen“, betonte der.

Auch Bezouska, der am Freitag beim 6:3 in Krefeld - dem dritten Sieg in Folge - noch drei Treffer erzielt hatte, war unzufrieden: „Wir haben zu viel Kraft verschwendet. Wir haben zu wenig mit Kopf gespielt, waren insgesamt verkrampft“, monierte er. „Duisburg hat gut gespielt und war gut organisiert. Sie haben auf unsere Fehler und Konter gelauert. Das haben sie sehr gut gemacht.“

So auch beim vorentscheidenden 3:1 in der 37. Minute. Danach rannte die Mannschaft von Herbert Hohenberger zwar weiter an, erweckte jedoch zu selten den Eindruck, nachlegen zu können. Erst in der letzten Minute - Torhüter Michel Weidekamp war für einen Feldspieler vom Eis gegangen - stocherte Victor Knaub die Scheibe zum 2:3-Anschluss ins Tor. Es blieb aber ein bedeutungsloser Treffer.

Trainer Hohenberger sieht Saale Bulls „auf einem guten Weg“

„Heute ist die falsche Mannschaft als Sieger vom Platz gegangen“, sagte Coach Hohenberger, der wenige Minuten vor dem Ende vom Puck seitlich am Kopf getroffen wurde, und ebenfalls behandelt werden musste. „Wir hätten unsere gute Anfangsphase mit Toren belohnen müssen. Danach sind nach Einzelfehlern die Gegentore gefallen.“

Trotz des Rückschlages und der dritten Niederlage im vierten Heimspiel sieht der Österreicher seine Mannschaft „auf einem guten Weg.“ Eine Aussage, die bei den Fans für Verwunderung sorgte. Denn mit Darbietungen wie der vom Sonntag wird das Team nicht ernsthaft um den Aufstieg mitspielen können.

(mz)