Eishockey in Halle Eishockey in Halle: Saale Bulls spielen in den Trikots ihrer Fans

Halle (Saale) - Das Trikot ist zu groß. Sogar viel zu groß für Lukas Kroßner. Schließlich ist es für die hochgewachsenen und kräftigen Eishockey-Profis der Saale Bulls gemacht. Deren Statur und deren Sicherheitsausrüstung hat und trägt der schmächtige 17-Jährige nicht bei der Präsentation. Als er das Trikot anprobiert schlackert es daher deutlich an den Armen und am Bauch.
Trotzdem trägt Kroßner dieses Dress voller Stolz. Mit hörbarer Begeisterung in der Stimme sagt er: „Es ist ein Wahnsinnsgefühl das Trikot zu tragen, das man selbst entworfen hat.“ Denn Kroßner ist einer der Gewinner des ersten Trikotwettbewerbs der Saale Bulls. Der wurde ins Leben gerufen, um die Bindung zwischen Verein und Fans zu stärken.
33 Entwürfe eingereicht
„Es war uns ein großes Anliegen das Trikot gemeinsam mit den Fans zu gestalten“, sagt Präsident Daniel Mischner. 33 Entwürfe reichten die Anhänger ein, nach öffentlicher Abstimmung setzten sich die Vorschläge von Kroßner, den er mit seinem Kumpel Johannes Jakob ausarbeitete, und Susan Weimershauß durch. In das finale Design flossen beide Entwürfe ein.
„Angefangen habe ich aus Langeweile“, sagt Weimershauß über die Motivation für ihre Teilnahme. Die 29-Jährige ist Mitglied des Fanclub Dölbau, der indirekt bei ihrem Trikotentwurf mithalf: „Die Seitenstreifen habe ich von einem Shirt unseres Fanclubs entnommen“, berichtet sie. Als regionale Note fügte sie dem Trikot die Skyline von Halle hinzu. Die gleiche Idee hatte Kroßner: „Die Skyline musste auf jeden Fall drauf“, sagt er. Und auch er ließ sich von alten Trikots inspirieren. Die Bullen-Hörner, die künftig die Rückennummer verzieren „waren schon mal auf einem alten Trikot drauf, das ich zufällig noch zu Hause hatte“, sagt er.
Beide Gewinner begrüßen die Idee des Trikotwettbewerbs: „Früher wurde unter den Fans immer mal wieder über die Optik der Trikots gemeckert, jetzt hatte man die Möglichkeit es besser zu machen“, sagt Weimershauß.
Als ersten Preis bekommen die beiden ein Exemplar „ihres“ Trikots bei einem Heimspiel der Bullen überreicht. Größer dürfte aber noch die Freude darüber sein, dass die Kufen-Helden zukünftig damit auflaufen und erfolgreich spielen: „Darauf hofft man als Fan immer“, sagt Weimershauß.
Und vielleicht wird der Fan-Entwurf sogar das Aufstiegstrikot. „Den wollen wir auf jeden Fall in den nächsten zwei Jahren schaffen“, sagt Mischner. Klappt es schon in diesem Jahr, würde Kroßner das Trikot bestimmt mit noch mehr Stolz tragen. (mz)