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"Ein peinlicher Auftritt" "Ein peinlicher Auftritt": Bulls-Chef Mischner erwartet Antworten vom Trainer

Von Fabian Wölfling 29.10.2019, 08:51
Trainer Herbert Hohenheberg darf bei den Saale Bulls trotz des schwachen Saisonstarts weitermachen.
Trainer Herbert Hohenheberg darf bei den Saale Bulls trotz des schwachen Saisonstarts weitermachen. Holger John / VIADATA Photo

Halle (Saale) - Das Unheil hatte sich abgezeichnet. Zumindest für Daniel Mischner. Der Präsident der Saale Bulls war am Sonntag mit zum Auswärtsspiel der Eishockey-Oberliga nach Erfurt gefahren. Nicht der Regelfall. Aber die Fahrt nach Thüringen lässt sich locker meistern. Also stand Mischner vor der Partie beim Tabellenletzten im Kabinengang. Und was er sah, gefiel dem Vereinschef nicht. „Die Jungs waren viel zu locker, nicht richtig eingestellt“, erzählt der 42-Jährige. „Sie haben den Gegner unterschätzt.“

Es waren die Anzeichen für das darauf folgende Desaster. Erfurt, bisher mit einem Sieg und acht Niederlagen, führte die hochkarätig besetzte Truppe aus Halle vor. 5:0 führte das Schlusslicht nach dem ersten Drittel, am Ende stand ein 7:3. „Ein peinlicher Auftritt“, sagt Mischner auch am Tag danach noch mächtig angefressen.

Saale Bulls stecken tief im Mittelmaß

Und ein Auftritt, der sich schnell erklären lässt. Für das Desaster waren weder eine missratene Taktik noch Pech im Abschluss verantwortlich. Sondern allein Hochmut. Nach dem 3:0 gegen die Hannover Scorpions am Freitag waren sich die Bulls ihrer Sache gegen den Letzten einfach zu sicher. „Dabei zeigen doch die Ergebnisse, dass in dieser Saison jede Mannschaft jede schlagen kann. Gerade deshalb kannst du nicht so in ein Spiel gehen“, sagt Mischner.

So schenkten die Bulls, Saisonziel ist das Playoff-Halbfinale, drei eingeplante Punkte her, stehen nach einem Viertel der Saison mit je fünf Siegen und Niederlagen auf Platz sechs der Tabelle. Mittelmaß.

Was die Frage nach Konsequenzen aufwirft. „Wir werden am Dienstag im Trainergespräch die Partie auswerten“, sagt Mischner über die Aufarbeitung der Erfurt-Blamage. „Da erwarte ich Antworten.“ Zum Beispiel auf die Frage, warum der Trainer den offensichtlichen Leichtsinn seines Teams nicht abstellen konnte.

Saale Bulls: Trainer Herbert Hohenberger darf weitermachen

Zur Diskussion steht Herbert Hohenberger, den die Bulls im Frühjahr als Wunschtrainer vorgestellt hatten, aber noch nicht. Das betont Mischner trotz aller Enttäuschung. Auch einzelne Spieler stünden nicht zur Disposition.

Konsequenzen gibt es aber: Die freien Tage für die Spieler wurden gestrichen, dazu soll ein schärferes Regelwerk, das die Profis auch abseits des Eises mehr in die Pflicht nimmt, festgelegt werden. Ein zweites Erfurt will Mischner nämlich auf keinen Fall erleben: „Das war so, als würde ich mit der Vereinskasse durch die Stadt laufen und dabei ständig Geld rausfallen lassen. Fahrlässig.“ (mz)